Vorfall | Unternehmensfusion |
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Ort | Görlitz |
Ein bedeutender Wendepunkt zeichnet sich für das Görlitzer Alstom-Werk ab: Der deutsch-französische Rüstungskonzern KNDS könnte sich möglicherweise den Produktionsstandort sichern. Das Unternehmen ist auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten für die Herstellung des Radschützenpanzers Boxer und hat offenbar ein Auge auf die Hallen und einige der 700 Beschäftigten am Standort geworfen, wie der Mitteldeutsche Rundfunk berichtet. Die Gespräche über eine mögliche Übernahme sind noch nicht offiziell abgeschlossen, und ob alle Mitarbeiter übernommen werden, bleibt unklar. KNDS könnte entweder das gesamte Werksgelände kaufen oder zunächst anmieten, während parallel Verhandlungen über Sozialpläne zwischen Alstom und dem Betriebsrat stattfinden.
Die Schließung des Alstom-Werks ist für das Ende des ersten Quartals 2026 geplant, was die Situation der Beschäftigten äußerst angespann macht. Alstom hat bereits mitgeteilt, dass sie in konstruktiven und vertraulichen Gesprächen mit einem industriellen Partner sind, um eine langfristige Perspektive für die Arbeitsplätze in Görlitz zu sichern. Laut einem Alstom-Sprecher sind die Verhandlungen nach wie vor vertraulich, und Informationen werden rechtzeitig kommuniziert, sobald feste Ergebnisse vorliegen. Auch Bürgermeister Octavian Ursu äußerte den Wunsch nach einer Fortführung der traditionell starken Schienenfahrzeugproduktion in Görlitz und fördert Maßnahmen, um Arbeitsplätze zu erhalten, wie etwa die Akquirierung eines Auftrags zur Beschaffung neuer Straßenbahnen für über 30 Millionen Euro, der teilweise nach Görlitz vergeben wurde. Daten zeigen, dass die Waggonbaustätte in Görlitz in ihrer 175-jährigen Geschichte auch Rüstungsproduktion betrieben hat, was zusätzlich für einige der Mitarbeiter emotional aufgeladen sein dürfte.
Der Rüstungskonzern KNDS, der 2015 aus der Fusion von KMW und Nexter entstand, bietet ein breites Produktportfolio an, darunter Kampfpanzer und Schützenpanzer. Diese Übernahme könnte bedeutende Auswirkungen für die Produktionsstruktur in Görlitz haben, eine Region, die in der Vergangenheit bereits für die Militärfahrzeugproduktion bekannt war, wie Radio Lausitz berichtet. Die nächsten Wochen werden entscheidend dafür sein, welche Richtung die Gespräche nehmen werden und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Arbeitsplätze zu sichern und die traditionsreiche Produktion in Görlitz aufrechtzuerhalten.
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