Sachsen

Barrierefreier Ausbau im ÖPNV: Kommunen in Sachsen-Anhalt ziehen Pläne voran

In Sachsen-Anhalt bestehen erhebliche Unterschiede im Hinblick auf die Barrierefreiheit von Haltestellen und Stationen für Bus und Bahn, insbesondere in ländlichen Gebieten. Während in einigen Kommunen weniger als 10 Prozent der Haltestellen für Menschen mit Behinderungen zugänglich sind, liegt der Ausbaugrad in anderen Regionen bei über 60 Prozent. Dies ergab eine Umfrage unter den Kommunen im Land. Vor allem in ländlichen Gebieten ist der Anteil der barrierefrei ausgebauten Haltestellen erschreckend niedrig.

Beispielsweise sind in Möckern lediglich 7 Prozent der 153 Haltesteige barrierefrei. Ähnlich niedrige Werte werden in Bitterfeld-Wolfen (12 Prozent), Sangerhausen und Merseburg (jeweils 15 Prozent) sowie in der Gemeinde Huy im Harz (19 Prozent) verzeichnet. Sogar in den größeren Städten wie Magdeburg und Halle stellen sich Herausforderungen beim barrierefreien Ausbau. In Magdeburg sind etwa 35 Prozent der insgesamt 926 Halteplätze barrierefrei erreichbar. In Halle wird angestrebt, eine vollständig barrierefreie Nutzung des ÖPNV zu gewährleisten, inklusive barrierefreier Haltestellen und Informationen für Fahrgäste.

Inzidenztracker

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG kritisiert diesen Zustand und fordert Maßnahmenpakete zur Förderung des barrierefreien Ausbaus. EVG-Landesverbandsvorsitzende Janina Pfeiffer unterstreicht, dass Barrierefreiheit ein grundlegendes Recht darstellt und die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gewährleisten soll. Die EVG plädiert für weitreichende Modernisierungspakete, die nicht nur bauliche Maßnahmen wie Aufzüge oder Rampen umfassen, sondern auch Verbesserungen im Bereich der Informationssysteme beinhalten.

Einige der befragten Kommunen zeigen Initiative, indem sie schrittweise den barrierefreien Ausbau von Haltestellen und Stationen vorantreiben. Die Stadt Wernigerode beispielsweise gestaltet jedes Jahr eine Haltestelle barrierefrei um, während in Bismark (Altmark) bereits Pläne für 26 Maßnahmen in den kommenden drei Jahren existieren. Auch Braunsbedra, Sangerhausen, die Gemeinde Huy und der Landkreis Bitterfeld haben angekündigt, ihre Haltestellen weiterhin barrierefrei auszubauen. Es besteht somit die Hoffnung auf eine verbesserte Zugänglichkeit des öffentlichen Nahverkehrs in Sachsen-Anhalt.

Mit einem beeindruckenden Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist unser Redakteur und Journalist ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft. Als langjähriger Bewohner Deutschlands bringt er sowohl lokale als auch nationale Perspektiven in seine Artikel ein. Er hat sich auf Themen wie Politik, Gesellschaft und Kultur spezialisiert und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und gut recherchierten Berichte.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"