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Arztpraxen in Sachsen-Anhalt: Barrierefreiheit nur bei 20 Prozent

Barrierefreie Zugänglichkeit von Arztpraxen in Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt sind nur knapp 20 Prozent der Arztpraxen barrierefrei. Dies zeigt die Antwort von Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne auf eine Anfrage der Grünen-Politikerin Cornelia Lüddemann.

Die Landesregierung selbst führt keine eigenen Erhebungen durch, sondern stützt sich auf Daten der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA). Dies bedeutet, dass nur jede fünfte Arztpraxis in Sachsen-Anhalt für Menschen mit Behinderungen ohne fremde Hilfe zugänglich ist.

Variabilität in den Landkreisen

Die Zahlen variieren je nach Arztgruppe und Landkreis erheblich. Manche Landkreise verzeichnen eine Zugänglichkeit von null Prozent, während in anderen Gegenden 100 Prozent erreicht werden.

Im Bereich der Augenärzte ist beispielsweise der Landkreis Jerichower Land führend mit einer Zugänglichkeit von 67 Prozent. Im Gegensatz dazu sind in den Landkreisen Altmarkkreis Salzwedel, Dessau-Roßlau und Wittenberg überhaupt keine barrierefreien Praxen vorhanden.

Eine ähnliche Variabilität zeigt sich auch bei Chirurgen und Orthopäden, wobei der Landkreis Dessau-Roßlau mit 64 Prozent die Spitze bildet und der Landkreis Börde mit lediglich 18 Prozent abschneidet.

Die Grünen-Politikerin Cornelia Lüddemann sieht in der eingeschränkten Zugänglichkeit der Arztpraxen eine Beschränkung der freien Arztwahl für Menschen mit Behinderungen.

Forderungen nach vermehrter Barrierefreiheit

Unter den Hausärzten sind lediglich 24 Prozent in Sachsen-Anhalt ohne Einschränkungen zugänglich. Besonders im Burgenlandkreis beträgt dieser Anteil nur 13 Prozent.

Es gibt auch Praxen, die gar nicht barrierefrei zugänglich sind, wie HNO-Praxen im Altmarkkreis Salzwedel, Kinderarztpraxen im Landkreis Stendal, Kinder- und Jugendpsychiater in den Landkreisen Börde und Wittenberg, Neurologen in Anhalt-Bitterfeld und Strahlentherapeuten in Magdeburg.

Die Grünen fordern daher eine Förderung des Landes, um Ärzte dabei zu unterstützen, ihre Praxen barrierefrei umzubauen. Dies könnte in Form von Kofinanzierungen oder zinslosen Darlehen erfolgen. Ein barrierefreier Zugang zu medizinischer Versorgung ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Teilhabe und Gleichberechtigung für alle Bürgerinnen und Bürger.

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