SachsenWirtschaft

Alarmsignal in Sachsen: Anstieg der Armut sorgt für Kritik

Der Anstieg der Armut in Sachsen: Neue Wege in der Rentenpolitik gefordert

Armut bleibt in Sachsen ein zunehmendes Problem, wie aus aktuellen Daten hervorgeht. Im vergangenen Jahr stieg der Anteil der von Armut betroffenen Menschen im Freistaat auf 16,9 Prozent. Dies war eine leichte Zunahme im Vergleich zum Vorjahr, als der Prozentsatz bei 16,7 lag. Insbesondere die Altersarmut ab 65 Jahren erhöhte sich von 14,0 Prozent im Jahr 2022 auf 15,5 Prozent. Diese Zahlen wurden vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) im Bundestag erfragt. Im bundesweiten Vergleich liegt Sachsen unterdurchschnittlich in der Armutsgefährdung im Alter (bundesweit: 18,1 Prozent), jedoch stieg sie überdurchschnittlich an (bundesweit: plus 0,6 Prozentpunkte).

BSW-Chefin Sahra Wagenknecht äußerte sich besorgt über den Anstieg der Armut und kritisierte die Rentenpolitik scharf. Sie beklagte, dass die Rentner während der Inflation im Stich gelassen wurden, was zu einem realen Rückgang der Renten und dem Verlust von Kaufkraft und sozialer Sicherheit führte. Wagenknecht forderte dringend neue Ansätze in der Rentenpolitik und wies auf die Diskrepanz zwischen dem Rentenniveau in Deutschland im Vergleich zum EU-Schnitt und insbesondere zu Österreich hin, wo die Renten im Durchschnitt um etwa 800 Euro höher liegen.

Laut Statistik sind Frauen in Sachsen mit 17,4 Prozent häufiger von Armut betroffen als Männer mit 16,4 Prozent. Personen mit Migrationshintergrund weisen einen noch höheren Anteil von 41,3 Prozent auf. Die offizielle Bezeichnung in der Statistik lautet Armutsgefährdung und bezieht sich auf ein Einkommen von weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens. Dies entsprach im vergangenen Jahr einem Schwellenwert von 15.715 Euro für Alleinstehende und 33.002 Euro für eine Familie mit zwei Kindern unter 14 Jahren pro Jahr. Personen, die weniger als diese Beträge monatlich zur Verfügung haben, gelten als armutsgefährdet.