In Schulen und Kindergärten in Sachsen-Anhalt haben sich in diesem Jahr signifikant mehr Fälle von Ringelröteln als in den Vorjahren ereignet. Bis Mitte Mai wurden bereits über 1200 Fälle gemeldet, im Gegensatz zu etwa 340 Fällen in den fünf Jahren zuvor. Obwohl Ringelröteln nicht in jedem Fall meldepflichtig sind, haben Kindergemeinschaftseinrichtungen die erhöhten Fallzahlen gemeldet. Im gesamten Europa wurden kürzlich ebenfalls vermehrte Fälle von Ringelröteln registriert. Insbesondere in Dänemark, Irland, den Niederlanden, Norwegen und Frankreich berichtete das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten von einem Anstieg.
Für Schwangere birgt die Infektion mit Ringelröteln besonders große Komplikationen. Wenn das Virus auf das ungeborene Kind übertragen wird, können lebensgefährliche Schädigungen der Blutbildung drohen. Für gewöhnlich treten charakteristische Symptome wie Hautausschlag auf den Wangen auf, gefolgt von Rötungen an Schultern, Armen und Beinen, begleitet von Fieber, Unwohlsein und Kopfschmerzen. Ringelröteln verlaufen bei Kindern meist harmlos, während bei Erwachsenen die Symptome häufig ausgeprägter sind. Die plötzliche Zunahme von Fällen wird von Experten teilweise auf die niedrigen Fallzahlen während der Pandemie zurückgeführt, wodurch das Virus nun auf eine höhere Anzahl an empfänglichen Wirtsorganismen treffen kann.