Die AfD hat auf ihrem Preußenfest in Schnellroda eine Flagge präsentiert, die als Variante der preußischen Flagge aus der NS-Zeit gilt. Der vize-chef der sachsen-anhaltischen AfD, Hans-Thomas Tillschneider, organisierte die Veranstaltung, bei der eine Version gezeigt wurde, die den Adler mit Schwert und Blitzen, jedoch ohne Hakenkreuz zeigt. Diese Flagge wurde 1933 von Hermann Göring eingeführt, der später als Hauptkriegsverbrecher bekannt wurde. Anders als im Vorjahr, als die Kriegsflagge von 1850 gezeigt wurde, sorgt die diesjährige Präsentation für erhebliche Kontroversen, da sie von Fachleuten als Glorifizierung des Nationalsozialismus eingeordnet wird, wie www.merkur.de berichtet.
Tillschneider wies die Vorwürfe zurück und erklärte, dass der Bezug zur NS-Zeit nicht beabsichtigt gewesen sei. Laut ihm war die Flagge, die als „Fahne des Freistaats Preußen“ beworben wurde, die einzige schnell lieferbare Option und wurde nicht ausreichend auf ihre Herkunft geprüft. Der Geschichtsprofessor Jens-Christian Wagner hält diese Erklärung jedoch für unglaubwürdig und argumentiert, dass beim Hosting eines rechtsextrem ausgerichteten Festes eine gründliche Recherche zu den präsentierten Symbolen unerlässlich wäre. Seine Einschätzung unterstreicht die Schwierigkeiten, die die AfD mit der Wahrnehmung ihrer Veranstaltungen hat, und die anhaltenden Bedenken hinsichtlich ihrer politischen Botschaften, wie in einem Bericht von www.merkur.de dargelegt wird.