Im vergangenen Jahr wurden aus Sachsen-Anhalt insgesamt 535 Menschen abgeschoben, etwa 200 mehr als 2022, wie das Innenministerium in Magdeburg berichtet. Dennoch konnten nicht alle geplanten Abschiebungen durchgeführt werden; bis Ende August dieses Jahres scheiterten 886 Abschiebungsvorhaben. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass 886 Personen nicht abgeschoben wurden, da ein und dieselbe Person mehrfach von diesen Vorgängen betroffen sein kann, und auch frühzeitige Absetzungen zählen dazu. In diesem Jahr haben rund 60 Menschen Sachsen-Anhalt eigenständig verlassen, während organisatorische Hürden, fehlende Kooperation seitens der Bundesbehörden oder Zielstaaten in weiteren 320 Fällen eine Rückführung verhinderten.
Um den Schwierigkeiten bei der Abschiebung entgegenzuwirken, plant Sachsen-Anhalt die Errichtung einer eigenen Abschiebehaftanstalt in Volkstedt, die für Fälle mit Fluchtgefahr genutzt werden soll. Personen, die dort untergebracht werden, dürfen nicht in regulären Gefängnissen sein, sondern müssen in speziellen Einrichtungen bleiben. Die komplexe Situation rund um Abschiebungen und deren Durchführung bleibt also weiterhin ein aktuelles Thema in Sachsen-Anhalt, mit vielen Variablen, die die Rückführungen beeinflussen, wie www.tagesschau.de berichtet.