In der kleinen Gemeinde Dreiheide bei Torgau plant Lorenz Eskildsen eine massive Erweiterung seiner Bio-Eierfarm. Der erfolgreiche Unternehmer, der vor kurzem mit dem CERES AWARD 2023 ausgezeichnet wurde, beabsichtigt, die Anzahl seiner Legehennen von derzeit 30.000 auf insgesamt 120.000 zu erhöhen. Um dies zu erreichen, sind drei zusätzliche Farmen geplant, die zur bestehenden Anlage hinzukommen sollen. Der Standort der Farm, auf dem der Eierproduzent seine Tiere hält, ist historisch belastet, da er früher eine Munitionsfabrik beherbergte und auch heute noch Teile des Holz-Unternehmens Mercer umfasst.

Die geplante Erweiterung stößt nicht überall auf Zustimmung. In der letzten Ratssitzung waren über 60 Bürger anwesend, von denen einige die Initiative unterstützen, während andere besorgt über mögliche gesundheitliche Risiken sind. Kritiker befürchten insbesondere die Auswirkungen von Aerosolen, die aus der massiven Viehzucht resultieren könnten. Eskildsen ist sich dieser Bedenken bewusst und möchte die Anwohner bereits in der Planungsphase stärker einbeziehen. Er hat bereits einen Tag der offenen Tür veranstaltet, bei dem etwa 20 Anwohner von Süptitz die Möglichkeit hatten, ihre Anliegen zu äußern.

Anwohner äußern Bedenken

Die Anwohner äußern neben den gesundheitlichen Bedenken auch Sorgen in Bezug auf Lärm, Geruchsbelästigung durch Mist, potenzielle Tierseuchen sowie die Rodung von Wäldern zur Schaffung neuer Stallflächen. Eskildsen plant, die neuen Bio-Legehennenställe möglichst weit von der Ortslage entfernt zu errichten, um den Anwohnern entgegenzukommen. Darüber hinaus zeigt sich der Unternehmer bereit, moderne Technologien einzusetzen, um die negativen Auswirkungen seiner Farm zu minimieren.

Aktuell hält Eskildsen auf 16 Hektar Fläche 30.000 Bio-Legehennen für die Marke „Bio-Henne Lausitzer Bergland“ und strebt an, die Produktion in Sachsen zu vervierfachen. Allerdings hat er bislang noch keine neuen Flächen erworben oder einen Bauantrag für die Erweiterung gestellt. Der Dialog mit den Nachbarn sei ihm wichtig, um ein gemeinsames Verständnis zu schaffen und mögliche Missverständnisse auszuräumen. Die Anwohner können sich somit darauf verlassen, dass Eskildsen ihre Bedenken ernst nimmt und in den Planungsprozess einbezieht.

Gleichzeitig ist der Anstieg der Bio-Legehennen in der Region ein Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Landwirtschaft. Laut den letzten Erhebungen von Destatis steigt die Nachfrage nach Bio-Produkten stetig, was die Relevanz dieses Projekts unterstreicht. Eskildsen sieht nicht nur eine wirtschaftliche Chance, sondern auch eine Möglichkeit, den ökologischen Fußabdruck seiner Farm zu verringern und innovative Standards in der Tierhaltung zu setzen.

Ob die geplanten Bauvorhaben letztendlich realisiert werden können, hängt jedoch stark von der Akzeptanz der Anwohner und der weiteren rechtlichen Genehmigung ab. Eskildsen ist optimistisch und setzt auf einen kontinuierlichen Dialog, um die Bedenken der Bürger ernst zu nehmen, während er gleichzeitig eine zukunftsfähige Bio-Ei-Produktion anstrebt.

Für weitere Details zu den Entwicklungen in der Landwirtschaft und der Tierhaltung besuchen Sie Sächsische.de und Geflügelnews.