Die Herausforderungen im Bereich Tourismus und Industrie im Landkreis Wittenberg sind vielfältig und anspruchsvoll. Während erneuerbare Energien und eine nachhaltige Industrie wichtige Themen für die Kommunalwahlen sind, haben die Grünen laut Thomas Liersch, Regionalchef der Mitteldeutschen Zeitung, einen schweren Stand im Landkreis. Konservative Kräfte wie CDU und Freie Wähler dominieren bisher den Kreistag.
Trotz des Interesses von Investoren an großen Flächen für erneuerbare Energien fehlt es an Zustimmung seitens der Bevölkerung. Dies zeigt einen deutlichen Skeptizismus gegenüber neuen Energieprojekten. Industrie und Arbeitsplätze spielen ebenfalls eine bedeutende Rolle im Landkreis, insbesondere durch die Stickstoffwerke „SKW Piesteritz“ als einen der größten Arbeitgeber in der Region. Die Produktion des Unternehmens wurde durch den Krieg in der Ukraine beeinträchtigt, da man derzeit noch auf unermesslich teures Erdgas angewiesen ist.
Um den Standortnachteil gegenüber günstigerem Dünger aus Russland auszugleichen, setzt SKW auf eigene Investitionen, einen „Green Deal“ und Fördergelder. In den nächsten Jahren sind Investitionen in Höhe von insgesamt 400 Millionen Euro geplant, um sich ökologischer aufzustellen. Energiekosten werden als wesentlicher Faktor für den Standortnachteil angesehen, der durch die geplanten Maßnahmen abgemildert werden soll. Der Tourismus im Landkreis Wittenberg braucht laut Liersch neue Ideen, um sich zukunftsorientiert zu entwickeln und zu stärken.
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