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Die Finanzmisere von Bad Schmiedeberg: Ist eine Kehrtwende möglich?

Bad Schmiedeberg: Vom einstigen Kurort zum finanziellen Notstand

Bad Schmiedeberg, das als Herz der Dübener Heide gilt, kämpft seit drei Jahrzehnten mit erheblichen Finanzproblemen. Die Stadt im Landkreis Wittenberg trägt einen stetig wachsenden Schuldenberg, der durch Haushaltseinsparungen nicht mehr eingedämmt werden kann. Die Frage, ob eine Umkehr möglich ist, steht im Raum.

Die Altschulden der Stadtverwaltung belasten die Wirtschaft Bad Schmiedebergs schwer. Kommunale Aufträge sind rar geworden, was zu finanziellen Engpässen für Unternehmer wie Hans-Henryk Mohr führt. Die Stadt muss stets das kostengünstigste Angebot annehmen, was oft nicht die beste Lösung bedeutet.

Die Fehler der Vergangenheit, wie der Bau eines kostspieligen Spaßbads ohne ausreichende Förderung, und die Finanzierung eines großen Wohngebiets ohne genügend Interessenten tragen zur aktuellen Schuldenkrise bei. Bürgermeisterin Heike Dorczok sieht sich mit einem wachsenden Defizit von 29 Millionen Euro konfrontiert, das sich weiter verschärft.

Die niedrigen Gewerbesteuereinnahmen können die finanziellen Lücken nicht schließen, was zu Tariferhöhungen und gestiegenen Kreditzinsen führt. Die negative finanzielle Entwicklung hat bereits spürbare Auswirkungen auf die Infrastruktur, die Bürgerinnen und Bürger verärgert und das Stadtbild beeinträchtigt.

Die Kurgesellschaft leidet ebenfalls unter dem Erscheinungsbild der Stadt, was potenzielle Gäste abschrecken könnte. Trotz Bemühungen um den Kurpark und die Kurpromenade kann die Kurgesellschaft die Verödung des Stadtzentrums nicht verhindern, was eine Belastung für die gesamte Gemeinschaft darstellt.

Um einen Ausweg aus der Krise zu finden, fordert Bürgermeisterin Dorczok einen Schuldenerlass und einen jährlichen Pauschalbetrag für finanzschwache Städte. Dieser Schritt würde Planungssicherheit bieten und langfristige Perspektiven für Bad Schmiedeberg schaffen. Die Stadt hat sich dem Bündnis finanzschwacher Städte angeschlossen, um gemeinsame Lösungsansätze zu erarbeiten.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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