Wittenberg

Bauarbeiten an der Hundertwasserschule: Sanierung dauert bis 2026

Die Sanierung der Wittenberger Hundertwasserschule, geleitet vom Landkreis unter Christian Tylsch, verläuft aufgrund unerwarteter Baummängel langwieriger als geplant und wird voraussichtlich bis Mitte 2026 dauern, um die Schule für moderne Bildungsstandards fit zu machen.

Die Wittenberger Hundertwasserschule, eine einzigartige Bildungseinrichtung, steht vor einer umfassenden Sanierung, die sich als wahres Mammutprojekt herausgestellt hat. Die anhaltenden Arbeiten werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen der Gebäudesanierung in Schulen, die in der ehemaligen DDR errichtet wurden, und die Bedeutung einer modernen Lehrumgebung für Schüler.

Herausforderungen bei der Sanierung

Die Sanierung des DDR-Plattenbaus ist eine komplexe Aufgabe, die mit unerwarteten Schwierigkeiten verbunden ist. Ursprünglich plante der Landkreis Wittenberg, nur in wenigen Räumen die Böden zu erneuern. Doch nach genauerer Untersuchung stellte sich heraus, dass die gesamte Gebäudesubstanz deutlich schlechter war als angenommen. Dies führte dazu, dass sämtliche Fußböden herausgerissen und neu verlegt werden müssen. Landrat Christian Tylsch (CDU) verdeutlicht: „Acht Millionen Euro müssen wir in die Hand nehmen.“

Bedeutung der Digitalisierung

Ein zentrales Ziel der Sanierung ist die Digitalisierung der Schule, die für zeitgemäßen Unterricht unerlässlich ist. Schulleiterin Anja Aichinger betont die Notwendigkeit, die Infrastruktur an die modernen Anforderungen anzupassen. „Digitalisierung ist eine Grundvoraussetzung für einen modernen Unterricht. Deshalb müssen wir unsere Infrastruktur anpassen“, sagt sie. Trotz der Unannehmlichkeiten, die Lärm und Schmutz mit sich bringen, ist die Schulgemeinschaft entschlossen, die Sanierung mit allen Herausforderungen zu meistern.

Ästhetik versus Funktionalität

Ein weiterer Aspekt der Sanierung betrifft die ästhetische Gestaltung. Bei der Installation neuer Leitungen müssen viele Kabel sichtbar an Wänden und Decken verlegt werden, was die ansprechende Optik der Hundertwasserschule beeinträchtigt. Die besondere Geschichte des Gebäudes, das in den Jahren 1972/1973 erbaut wurde und das Werk des berühmten Künstlers Friedensreich Hundertwasser widerspiegelt, macht die Sanierung umso komplizierter. „Mal sind die Fließen abgefallen, mal hatten wir Wasserschäden“, erklärt Kathrin Wackernagel, die Chefin für das technische Gebäudemanagement. „So ein Kunstwerk muss man immer in Beobachtung haben.“

Langfristige Planung und Ausblick

Die Arbeiten müssen unter Berücksichtigung der Statik des Gebäudes geplant werden. Trotz aller Schwierigkeiten, die sich während der Sanierung ergeben, blickt die Schulgemeinschaft optimistisch in die Zukunft. Der Landkreis Wittenberg hat die Fertigstellung nun auf Mitte 2026 datiert, was bedeutet, dass Lehrer und Schüler weiterhin Einschränkungen und Unannehmlichkeiten ertragen müssen.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Sanierung der Hundertwasserschule nicht nur eine notwendige Maßnahme zur Modernisierung darstellt, sondern auch ein Beispiel dafür ist, wie vielschichtig und herausfordernd die Erhaltung von Kulturerbe im Bildungssektor sein kann. So wird die Schule letztendlich hoffentlich nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch ein Symbol für die Verbindung von Kunst, Geschichte und moderner Bildung.

Lebt in Amberg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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