Roman Polanski wurde kürzlich in Paris von den Vorwürfen der Verleumdung freigesprochen. Der Prozess wurde von Charlotte Lewis angestrengt, die Polanski beschuldigte, sie in den 80er Jahren als Teenager vergewaltigt zu haben. In einem Interview mit „Paris Match“ bezeichnete Polanski die Vorwürfe als „abscheuliche Lüge“. Das Pariser Strafgericht entschied jedoch, dass es nicht über die Vergewaltigungsvorwürfe, sondern über die Meinungsfreiheit Polanskis im Interview entscheiden sollte.
Polanski äußerte in einem Interview von 2019 mit „Paris Match“ seinen Ärger darüber, als Monster dargestellt zu werden. Die Schauspielerin Charlotte Lewis gab zu Protokoll, dass sie möglicherweise stärkeres Interesse an Polanski hatte, als dieser erwartete. Sie betonte, dass die Aussagen Polanskis schlimmer für sie waren als die angebliche Vergewaltigung. Trotz des Freispruchs plant Lewis Berufung gegen das Urteil einzureichen.
Die Anschuldigungen sexuellen Missbrauchs gegen Polanski gehen bis in die 70er Jahre zurück. Polanski wurde 1977 in Los Angeles wegen „Vergewaltigung unter Verwendung betäubender Mittel“ angeklagt. 2009 wurde er in Zürich festgenommen, um in einem US-Verfahren zu erscheinen. Seitdem gab es weitere Anschuldigungen von Frauen wie Renate Langer, Valentine Monnier und einer Frau namens Robin.
Der Fall von Polanski steht im Kontext einer breiteren Debatte über Machtmissbrauch und sexuelle Gewalt in der Filmindustrie. Andere Persönlichkeiten wie Gérard Depardieu und Produzent Alain Sard wurden ebenfalls mit ähnlichen Vorwürfen konfrontiert. Polanski erwartet in den USA noch ein Zivilprozess für angebliche Vorfälle vor 50 Jahren.