Sachsen-AnhaltWirtschaft

Wirtschaftliche Belebung im südlichen Sachsen-Anhalt fraglich: IHK warnt vor Investitionsrückgang

Arbeitskosten steigen weiter: Welche Auswirkungen hat das auf Unternehmen in Sachsen-Anhalt?

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Halle-Dessau prognostiziert für das Frühjahr 2024 weiterhin eine Wirtschaftsbelebung in Süd-Sachsen-Anhalt. Allerdings warnt IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Brockmeier vor einer drohenden Verfestigung der derzeitigen Wachstumsschwäche, da keine klaren Impulse für ein stärkeres Wachstum erkennbar sind. Die Ergebnisse der vierteljährlichen Befragung der Unternehmen der Region spiegeln sich im Geschäftsklimaindex wider, der im ersten Quartal 2024 mit 1,9 Punkten nahe der Nulllinie liegt. Es gibt kaum Veränderungen im Vergleich zu den Vorquartalen, wobei sowohl Unternehmen mit positiven als auch negativen Entwicklungen ähnlich vertreten sind.

Ein zentrales Problem, das viele Betriebe belastet, sind die steigenden Arbeitskosten, wie IHK-Konjunkturexperte Danny Bieräugel betont. Diese Kostensteigerungen schmälern die Gewinne und erzeugen Druck bei den Unternehmen. Besonders neben den kontinuierlich hohen Energiepreisen führen die steigenden Arbeitskosten zu Herausforderungen. Rund die Hälfte der befragten Firmen betrachtet die steigenden Arbeitskosten als ein Risiko, das in ähnlichem Maße wie den Fachkräftemangel wahrgenommen wird.

Brockmeier zeigte sich besorgt über die Investitionsabsichten der Unternehmen, da diese sich spürbar in den vergangenen Quartalen eingetrübt haben und nur eine leichte Erholung aufweisen. Um das Wirtschaftswachstum zu stimulieren, sind Investitionen vonnöten, die derzeit nicht ausreichend zu beobachten sind. Laut Umfrage planen 69 Prozent der investierenden Unternehmen Ersatzinvestitionen, wohingegen nur 19 Prozent eine Erweiterung ihrer Kapazitäten vorsehen. Die anhaltende Wachstumsschwäche dauert nun schon seit zwei Jahren an, was als ungewöhnlich lang betrachtet wird.

Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen gibt es positive Signale, insbesondere bei den Geschäftserwartungen vieler Industriefirmen, die sich verbessert haben, auch wenn der Index weiterhin negativ ist. Gleiches gilt für die Bauwirtschaft, wo möglicherweise die Talsohle erreicht wurde. Um eine positive wirtschaftliche Entwicklung zu erreichen, müssen laut Brockmeier die Rahmenbedingungen verbessert werden. Die Kosten sind in den letzten Monaten für die meisten Unternehmen stetig gestiegen, wobei erste Entspannungen bei den Energiepreisen zu erkennen sind. Zudem könnten Kosten durch den Abbau von Bürokratie gesenkt werden. Brockmeier plädiert auch für Reformen beim Bürgergeld, da derzeit etwa 1,5 Millionen arbeitsfähige Bürgergeld-Empfänger in Deutschland vorhanden sind, während viele Unternehmen Schwierigkeiten haben, Mitarbeiter zu finden, selbst für einfachere Tätigkeiten.

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Lebt in Albersdorf und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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