Vater von verstorbenem Mädchen ignoriert Bestattungskosten – Skandal um Stadtrat im Wahlkampf

In Köthen, Sachsen-Anhalt, ist seit 15 Jahren ein Streit um die Grabkosten der gemeinsamen Tochter Aglaia entbrannt. Susann Willmann beschuldigt den Politiker Hartmut Stahl, sich dieser Verpflichtung zu entziehen. Stahl, der im Stadtrat für die „AfD und IG BfK“ sitzt, sieht sich mit einem Haftbefehl zur Offenlegung seiner Vermögensverhältnisse konfrontiert. Trotz eines Vollstreckungsurteils zahlt er nicht. Die Tragödie ereignete sich, als Aglaia, drei Jahre alt, von einem umstürzenden Regal getroffen wurde.

Willmann hatte eine Lebensversicherung abgeschlossen, um die Begräbniskosten zu decken. Doch vor Gericht erfuhr sie, dass Aglaias Vater Anspruch auf die Hälfte des Erbes hat. Stahl verteidigte seine Position, indem er Willmann die Verantwortung zuschrieb. Eine Vollstreckungsklage von Willmann im Jahr 2011 verpflichtete Stahl zur Zahlung von 3000 Euro für die Bestattungskosten, die er jedoch bisher nicht geleistet hat. Trotzdem plant Willmann, Stahls nächsten Wahlkampfauftritt mit dem Gerichtsvollzieher zu konfrontieren.