TikTok: Das dunkle Geheimnis hinter den Videos – Rechtsextreme Propaganda entlarvt

Die Bildungsstätte Anne Frank warnt vor der Nutzung der Videoplattform TikTok, da dort rechtsextremes Gedankengut als attraktiv und ansprechend präsentiert wird. Insbesondere die AfD nutzt TikTok aktiv, um junge Wähler anzusprechen, während die etablierten Parteien kaum präsent sind. Deborah Schnabel, Direktorin der Bildungsstätte, betont, dass die Plattform ein Wir-gegen-die-Gefühl vermittelt und mit Verbotenem spielt, was vor allem Jugendliche beeinflussen kann.

Beispiele von TikTok-Inhalten zeigen, wie Politiker der AfD wie Eric Engelhardt und Lea Schultz nationalistische Botschaften verbreiten, die auf Heimatliebe und Fremdenhass abzielen. Diese Inhalte erreichen Tausende von Abrufen und tragen dazu bei, extremistische Ansichten zu normalisieren. Unter den Top-TikTok-Accounts von Politikern befinden sich mehrere Vertreter der AfD, wobei der Rechtsextreme Ulrich Siegmund aus Sachsen-Anhalt mit über 400.000 Followern an erster Stelle steht.

Experten warnen davor, dass TikTok als Plattform junge Menschen stark beeinflussen kann, da Teenager täglich durchschnittlich 90 bis 95 Minuten auf der App verbringen. Rechtsextreme Nutzer wie Erik Ahrens nutzen geschickt Trends wie Memes und Lipsync, um extremistische Botschaften zu verbreiten, ohne explizit verbotene Inhalte zu zeigen. Die Bildungsstätte Anne Frank bemühte sich erfolglos um die Löschung von extremistischen Inhalten, die sogar Hakenkreuze enthielten.

Rassismus- und Antisemitismus-Expertin Deborah Schnabel fordert die demokratischen Parteien auf, aktiver auf TikTok zu werden, um der Verbreitung rechtsextremer Propaganda entgegenzuwirken. Es wird betont, dass die AfD bereits seit Jahren das politische Geschehen auf TikTok dominiert und dass eine stärkere Präsenz der demokratischen Parteien dringend erforderlich ist, um junge Menschen vor extremistischen Inhalten zu schützen.