Sachsen-Anhalt

Staatsanwaltschaften am Limit: Unerledigte Fälle auf Rekordhoch

Der Kampf der Staatsanwaltschaften gegen die Flut unerledigter Verfahren

Bei den Staatsanwaltschaften in Deutschland steigt die Anzahl der unerledigten Fälle kontinuierlich an, wie der Deutsche Richterbund berichtet. Im vergangenen Jahr waren deutschlandweit 906.536 Verfahren noch nicht abgeschlossen, was einem Anstieg von einem Viertel innerhalb von zwei Jahren entspricht. Diese Daten resultieren aus einer Umfrage bei den Justizverwaltungen der Länder, die von der „Deutschen Richterzeitung“ veröffentlicht wurde und nur die Verfahren gegen namentlich bekannte Beschuldigte berücksichtigte.

Besonders drastisch ist der Anstieg in Hamburg, wo die Zahl der unerledigten Fälle innerhalb von zwei Jahren um 70 Prozent auf 39.000 gestiegen ist. Auch in Bremen wurde ein deutlicher Anstieg von 51 Prozent auf 15.426 Verfahren verzeichnet, gefolgt von Sachsen mit einem Zuwachs von 39 Prozent und Thüringen mit 34 Prozent mehr offenen Fällen. Lediglich in Sachsen-Anhalt gab es einen Rückgang der unerledigten Fälle, was jedoch auf den Abschluss eines umfangreichen Ermittlungskomplexes zurückzuführen ist.

Insgesamt wurden den Staatsanwaltschaften im vergangenen Jahr bundesweit etwa 5,4 Millionen neue Fälle zur Bearbeitung übergeben, was einen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Der Bundesgeschäftsführer des Richterbundes, Sven Rebehn, führt diese Zunahme unter anderem auf eine Steigerung von Verfahren wegen Hass und Hetze im Internet, vermehrte Straftaten nach dem Aufenthaltsgesetz und eine Zunahme von Fällen im Bereich der Kinderpornografie zurück. Rebehn betont, dass eine personell unterbesetzte Strafjustiz Schwierigkeiten hat, mit dieser Entwicklung Schritt zu halten.

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Lebt in Albersdorf und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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