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Skandal bei der Polizei: Beweismittel auf Privatgrundstück gefunden

Verborgene Gefahren: Polizist hortet Beweismittel auf privatem Grundstück

Die Serie von Ungereimtheiten bei der Polizei in Sachsen-Anhalt setzt sich fort, da weitere Probleme bei der Aufbewahrung von Beweismitteln bekannt wurden. Ein Polizist aus dem Harz soll mehrere Beweismittel privat auf seinem Grundstück aufbewahrt haben. Die genaue Anzahl der Gegenstände und ihre Herkunft aus verschiedenen Verfahren werden derzeit ermittelt, wie Oberstaatsanwalt Hauke Roggenbuck mitteilte.

Besonders brisant ist die Tatsache, dass der Polizist angeblich eine Stabhandgranatenattrappe in seinem Auto aufbewahrt haben soll, was zu Diskussionen in der Politik führte. Sowohl das Innenministerium als auch die Polizei konnten Fragen zu dem Objekt im Innenausschuss des Landtags nicht beantworten, was zur Vertagung des Themas führte. Eine erneute Behandlung ist für den nächsten Tag geplant.

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Nach dem Vorfall mit der Stabhandgranatenattrappe informierte der Beamte seine Kollegen darüber, dass er noch weitere Gegenstände aus der Asservatenkammer besitze. Nach einer freiwilligen Überprüfung wurde festgestellt, dass dies tatsächlich der Fall war. Infolgedessen erfolgte die Suspendierung des Polizeibeamten und die Einleitung eines Disziplinarverfahrens, wie das Innenministerium bestätigte.

Die Probleme in der Asservatenverwaltung hatten bereits seit Wochen für Diskussionen gesorgt, nachdem der Landesrechnungshof erhebliche Mängel bei der Aufbewahrung von Beweismitteln festgestellt hatte. Die Opposition kritisierte die strukturellen Probleme, die seit langem bekannt seien. Ein weiterer Vorfall im Polizeirevier Salzlandkreis im Frühjahr 2023, bei dem rund 13.000 Euro aus der Asservatenkammer verschwanden, verstärkte die Kritik an den Sicherheitsvorkehrungen.

Um die Prozessabläufe in der Asservatenverwaltung zu überprüfen, kündigte das Innenministerium die Bildung einer Projektgruppe an, die einheitliche Regeln für den Umgang und die Verwahrung von Beweismitteln erarbeiten soll. Das Ziel ist ein einheitliches Regelwerk für die gesamte Landespolizei. Zusätzlich wurden auch Probleme bei der Aufbewahrung von Munition an der Fachhochschule Polizei in Aschersleben festgestellt, was weitere Untersuchungen erfordert, um sicherzustellen, dass Sicherheitsstandards eingehalten werden.

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Lebt in Albersdorf und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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