Das Lutherhaus in Wittenberg wird umfassend saniert und bleibt bis 2027 für die Öffentlichkeit geschlossen. Die Sanierungsarbeiten sind Teil eines Projektes zur energetischen Erneuerung, das auch einen neuen Eingangsbereich und einen Veranstaltungsraum umfasst. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 15,6 Millionen Euro, und sowohl das Land Sachsen-Anhalt als auch der Bund unterstützen dieses Vorhaben finanziell. Ziel der Maßnahmen ist es, ein stabiles Raumklima zu schaffen, das die wertvollen Ausstellungsobjekte des Hauses schützt.
Das Lutherhaus war einst das Wohnhaus von Martin Luther, der dort seine berühmten 95 Thesen verfasste und zahlreiche Vorlesungen hielt. Ursprünglich als Augustinerkloster erbaut, beherbergt das Gebäude seit 1883 ein reformationsgeschichtliches Museum. Um den Besuchern ein besseres Erlebnis zu bieten, wird der Vorhof des Lutherhauses mit Spezialglas überdacht und in den neuen Eingangsbereich integriert. Ein zusätzlicher Zugang wird geschaffen, um den neuen Veranstaltungsbereich unabhängig von der Dauerausstellung erreichbar zu machen.
Sonderausstellung im Augusteum
Während der Sanierungsphase können Besucher vom 1. Dezember 2023 bis zum 6. Januar 2025 die Sonderausstellung „Buchstäblich Luther. Facetten eines Reformators“ im angrenzenden Augusteum besuchen. Diese Ausstellung beleuchtet Luthers Leben sowie seine politischen und sozialen Herausforderungen. Sie zeigt unter anderem den Brief Luthers an Kaiser Karl V., der Teil des UNESCO-Weltdokumentenerbes ist, sowie Cranach-Porträts der Wittenberger Reformatoren und persönliche Gegenstände wie die „Luther-Kutte“.
Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff hebt die universelle Bedeutung des Lutherhauses für die Reformationsgeschichte hervor. In der Ausstellung wird den Besuchern durch eine Installation aus Licht und Bild ein eindrucksvolles Erlebnis der Lutherstube ermöglicht. Projektionen zeigen diese Stube sowohl als Wohnraum der Familie Luther als auch als Ort der Diskussion und Schriftenproduktion.
Geplante Wiedereröffnung
Die umfassenden Renovierungen führen dazu, dass das Lutherhaus bis voraussichtlich April 2025 geschlossen bleibt. Die neue Dauerausstellung wird auf drei Etagen erweitert und behandelt neben Martin Luther auch seine Zeit im Kloster sowie die Beziehung zu seiner Frau Katharina von Bora. Die geplante Eröffnung der neuen Ausstellung zielt darauf ab, die bedeutende Rolle Luthers in der Geschichte der Reformation weiter zu verdeutlichen.
Das Lutherhaus, als Teil des UNESCO-Welterbes, ist ein bedeutender Ort für die Erhaltung und Vermittlung reformatorischer Geschichte. Luther lebte und arbeitete über 35 Jahre im Lutherhaus und hielt dort Vorlesungen, Schreiben und Diskurse, die die Welt nachhaltig beeinflussten.
Besucher können bis zur Wiedereröffnung des Lutherhauses die faszinierenden Inhalte der Sonderausstellung im Augusteum erleben und einen Blick auf das reiche Erbe werfen, das dieses historische Gebäude bewahrt.
Für weitere Informationen über die Sanierung und Ausstellungen besuchen Sie bitte Merkur, Luthermuseen und MZ.