Die Pfeifferschen Stiftungen in Magdeburg stehen vor grundlegenden Veränderungen. Aktuell suchen sie bis Mitte März verbindliche Angebote von interessierten Partnern, während sich die Institution in einem Sanierungsprozess befindet. Eine Entscheidung über den besten Partner soll in Zusammenarbeit mit dem Gläubigerausschuss vor Sommer getroffen werden. Das Amtsgericht Magdeburg hat ein Schutzschirmverfahren angeordnet und einen vorläufigen Sachwalter bestellt. Dies ermöglicht den Stiftungen, sich in finanziellen Schwierigkeiten zu sanieren, ohne Insolvenz anmelden zu müssen. Der Geschäftsbetrieb sämtlicher Einrichtungen, zu denen auch zwei Krankenhäuser gehören, wird regulär fortgeführt.

Zu den Pfeifferschen Stiftungen zählen verschiedene Einrichtungen, darunter ambulante Pflegedienste und Wohnangebote für Menschen mit Behinderung. Die Defizite, die zur aktuellen Schieflage führen, resultieren vornehmlich aus steigenden Sach- und Personalkosten sowie strukturellen Herausforderungen. Insbesondere in den Kliniken ist die wirtschaftliche Lage angespannt, wie aus den Informationen hervorgeht. Eine Lungenklinik in Lostau sowie eine Klinik in Magdeburg mit Abteilungen für Innere Medizin, Orthopädie und Geriatrie stehen dabei besonders im Fokus der Sanierungsmaßnahmen.

Sanierungsprozess im Fokus

Der Vorstand der Pfeifferschen Stiftungen hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Übergang in das Hauptverfahren am 1. April 2025 ein umfassendes Zukunftskonzept zu erarbeiten. Dieses Konzept soll tragfähige Lösungen entwickeln, die nicht nur Arbeitsplätze sichern, sondern auch die diakonische Identität und die Patientenversorgung gewährleisten. Unterstützt wird der Sanierungsprozess von Thomas Mulansky, Rechtsanwalt und Generalhandlungsbevollmächtigter, sowie einem Expertenteam, zu dem unter anderem Dr. med. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Jens Peukert und Gunnar Müller-Henneberg gehören.

Insgesamt bleibt die Zahlung der Löhne und Gehälter während des Verfahrens gesichert. Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt hat ebenfalls ihre Unterstützung zugesichert, insbesondere über die Investitionsbank Sachsen-Anhalt. Spenden für die Einrichtungen bleiben weiterhin möglich, wobei die Förderstiftung der Pfeifferschen Stiftungen vom Verfahren ausgenommen bleibt. Auch das Kinderzentrum Magdeburg gGmbH und das Bildungszentrum für Gesundheitsberufe Magdeburg gGmbH sind nicht betroffen, während die diakonische Arbeit der Integrationsgesellschaft unberührt bleibt.

Schutzschirmverfahren als Chance

Das Schutzschirmverfahren stellt für viele Krankenhäuser, die zunehmendem Wettbewerbsdruck ausgesetzt sind, eine sinnvolle Alternative dar. Über Ursachen wie sinkende Fallzahlen seit der Corona-Pandemie und Schwierigkeiten bei der Nachbesetzung von Personal wird viel diskutiert. In diesem Kontext ist das Verfahren eine häufig gewählte Maßnahme, um Unternehmen eine Chance zur Sanierung zu geben, bevor sie in die Zahlungsunfähigkeit rutschen. Die Geschäftsführung bleibt dabei in der Kontrolle und kann Sanierungsmaßnahmen zügig umsetzen, was in der aktuellen wirtschaftlichen Situation von entscheidender Bedeutung ist.

Das Ziel der Pfeifferschen Stiftungen ist klar: Innerhalb der nächsten zwölf Monate soll eine umfassende Sanierung erfolgen, die die Einrichtung auf einen stabilen wirtschaftlichen Kurs bringt. Die Schaffung eines wirtschaftlichen Betriebsmodells und die Schwerpunktbildung innerhalb der Einrichtungen werden hierbei als Schlüssel zur Sicherung der Zukunft angesehen.

Die kommenden Wochen und Monate werden entscheidend sein für die Zukunft der Pfeifferschen Stiftungen. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit und die Unterstützung durch die Landesregierung könnten entscheidende Faktoren für den Erfolg dieses Sanierungsprozesses sein.

Für weitere Informationen zu den Pfeifferschen Stiftungen und ihrem Sanierungsverfahren können Sie den Artikel von Tag24, die Pressemitteilung der Pfeifferschen Stiftungen und Informationen zum Schutzschirmverfahren auf anwalt.de konsultieren.