In Sachsen-Anhalt startet ein umfassendes Programm zur verbesserten Qualifizierung von Schulleitungen. Vor dem Hintergrund vieler unbesetzter Schulleiterpositionen, insbesondere an Grundschulen, setzt das Land auf die Initiative, die Schulleitungen optimal auf die Herausforderungen des Wandels im Bildungswesen vorzubereiten. Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) hebt hervor, dass die Unterstützung für die Schulleitungen von zentraler Bedeutung ist. Geplant sind mehr als 20 Fortbildungstage an den Standorten Halberstadt, Magdeburg und Halle, während rund 120 Teilnehmer aus allen Schulformen erwartet werden.
Das Programm wird in Zusammenarbeit mit der Heraeus Bildungsstiftung realisiert und auf insgesamt 600.000 Euro für das erste Jahr veranschlagt. Die Finanzierung wird je zur Hälfte von der Stiftung und dem Land Sachsen-Anhalt getragen. Die Angebote richten sich nicht nur an aktuelle Schulleiter:innen, sondern auch an potenzielle Führungskräfte, die sich auf eine Leitungsposition vorbereiten möchten. Geplant ist die Schaffung eines „Bildungscampus Leadership Sachsen-Anhalt“ als zentraler Anlaufpunkt für Fortbildung und Austausch.
Vielfältige Anforderungen an Schulleitungen
Die Schulleitungen tragen eine hohe Verantwortung für die pädagogische Qualität, das Wohl der Mitarbeitenden sowie das Lernen der Schülerinnen und Schüler. Daher ist eine gezielte und professionelle Entwicklung von Führungskräften notwendig, um die vielschichtigen Führungsaufgaben erfolgreich zu bewältigen. Im Rahmen des Programms werden verschiedene Formate angeboten, die den Dialog zwischen Schulen unterstützen, sowohl schulformbezogen als auch übergreifend.
Die Zielgruppe umfasst nicht nur Schulleiter und deren Stellvertreter, sondern auch Koordinatoren und didaktische Leiter öffentlicher Schulen sowie den freien Trägerschaft. Dies gewährleistet eine umfassende Unterstützung bei der Identifikation individueller Stärken und Schwächen.
Digitalisierung als Teil der Qualifizierung
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Qualifizierungsprogramms ist die Einführung der digitalisierungsbezogenen Schulleitungsqualifizierung (DSLQ). Hierbei kooperiert das Land Sachsen-Anhalt mit dem „Forum Bildung Digitalisierung“. Diese Qualifizierung soll Schulleitungen helfen, ihre Führungskompetenzen im Hinblick auf digitale Herausforderungen zu verbessern. Die Pilotierungsphase läuft von April 2024 bis Juni 2025 und umfasst sowohl Präsenzveranstaltungen als auch digitale Formate und Selbstlernphasen.
Die Inhalte der DSLQ fokussieren auf praxisorientierte Workshops und persönliches Coaching, wobei die Teilnehmerzahl für eine individuelle Betreuung begrenzt ist. Die geplante Fortsetzung des Formats nach der Pilotierungsphase zeigt das langfristige Engagement des Landes zur Stärkung von Führungskompetenzen in der Schulleitung.
Insgesamt erwartet das Bildungsministerium ein großes Interesse an diesem umfassenden Fortbildungsangebot. Mit rund 800 öffentlichen Schulen in Sachsen-Anhalt, von denen gerade an den Grundschulen viele Schulleitungen fehlen, ist die Initiative nicht nur notwendig, sondern auch richtungsweisend für die Zukunft des Bildungsstandorts Sachsen-Anhalt.
Merkur berichtet, dass die Programme praxisnah und wissenschaftlich fundiert gestaltet werden. Die Anmeldung steht allen Interessierten offen und verspricht eine wertvolle Gelegenheit zur Weiterentwicklung in der schulischen Führung. Weitere Informationen sind auch bei landesschulamt.sachsen-anhalt.de und hinsichtlich der Digitalisierung unter landesschulamt.sachsen-anhalt.de/dslq zu finden.