Sachsen-Anhalt strebt danach, im Bereich grüner Wasserstoff Vorreiter zu werden, wie Landesenergieminister Armin Willingmann betont. Der Politiker unterstreicht die Bedeutung von Wasserstoff als entscheidenden Faktor für die Energiewende. Das Mitteldeutsche Chemiedreieck, mit seiner langjährigen Tradition in der Wasserstoffnutzung, und die vorhandenen erneuerbaren Energien im Land bilden eine solide Basis für die Entwicklung von grünem Wasserstoff. Sachsen-Anhalt verfügt über große Speicher in Salzstöcken und diverse Elektrolyseprojekte, die die Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff unterstützen.
Ab 2025 ist geplant, dass Sachsen-Anhalt an das deutsche Wasserstoff-Kernnetz angeschlossen wird, was weitere Chancen für die Wasserstoffwirtschaft im Land eröffnet. Landesenergieminister Willingmann betont die Notwendigkeit einer länderübergreifenden Zusammenarbeit für den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft und überreichte hierzu einen Forderungskatalog an die Bundesregierung. Dieser beinhaltet Punkte wie die Finanzierung des Wasserstoff-Kernnetzes, die Klärung der Rahmenbedingungen für das Verteilnetz, Strategien für Wasserstoffspeicher und Fördergelder für Industrieunternehmen, die auf grünen Wasserstoff umsteigen wollen.
Die geplante Steigerung des Wasserstoffbedarfs in Sachsen-Anhalt bis 2045, von zehn auf 30 Terawattstunden, verdeutlicht die wachsende Bedeutung dieser Energiequelle. Insbesondere für industrielle Prozesse, die schwer elektrifizierbar sind, könnte grüner Wasserstoff aus erneuerbaren Energien ein zentraler Baustein sein. Die potenzielle Steigerung der Wertschöpfung auf 12,5 Milliarden Euro und die Schaffung von rund 27.000 Arbeitsplätzen verdeutlichen das ökonomische Potenzial des grünen Wasserstoffs für Sachsen-Anhalt. Die Studie weist darauf hin, dass trotz der aktuellen Kostenunterschiede zu Erdgas und grauem Wasserstoff, grüner Wasserstoff zukünftig wettbewerbsfähig werden kann.