Die bevorstehende Kommunalwahl im Saalekreis zeigt ein bedenkliches Bild: In Städten wie Schraplau fehlt es an Alternativen für die Bürger, da lediglich eine Liste mit zwölf Namen für zwölf zu besetzende Sitze im Stadtrat existiert. Diese fehlende Auswahl spiegelt laut Peter Mettin, einem Stadtratsmitglied, die allgegenwärtige Politikverdrossenheit wider. Die geringe Beteiligung an der Wahl resultiert möglicherweise aus dem Eindruck, dass lokale Entscheidungen nur begrenzten Einfluss haben.
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch in anderen Gemeinden des Saalekreises, wo beispielsweise in Querfurt kein Gegenkandidat für den amtierenden Bürgermeister gefunden wurde. Besonders die Ortschaftsräte sind von Bewerbermangel betroffen. Diese Gremien, die oft nur über begrenzte Entscheidungsgewalt verfügen, kämpfen damit, ausreichend Kandidaten zu finden. Die Verteilung von Fördermitteln und lokale Bauprojekte sind häufige Themen, bei denen die Ortschaftsräte lediglich beratende Funktionen haben.
In Wettin-Löbejün wollte die Bürgermeisterin Antje Klecar die Ortschaftsräte verkleinern, doch in einigen Gemeinden wie Domnitz oder Rothenburg zeigen sich Bewerberengpässe. In Knapendorf bleibt ein Situation kurios: Nachdem einige potenzielle Kandidaten die Bewerbungsfrist verpassten, gibt es nur zwei Bewerber für fünf frei Plätze im Ortschaftsrat. Trotz dieser Probleme bemüht sich die Wählergemeinschaft in Schraplau, die Bürger zur Teilnahme an der Wahl zu ermutigen und setzt auf Informationskampagnen.
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