Sachsen-AnhaltWirtschaft

Niedriglöhne in Sachsen-Anhalt: Situation im Gastgewerbe kritisch

Ungleichheit in der Bezahlung: Sachsen-Anhalt im Vergleich zu den alten Bundesländern

Sachsen-Anhalter verdienen im Vergleich zu den alten Bundesländern durchschnittlich 14.000 Euro weniger pro Jahr. Besonders im Bereich des Gastgewerbes, wie Restaurants, Imbissen und Cafés, liegt der Bruttodurchschnittslohn bei 27.216 Euro, was 26 Prozent unter dem Wert der alten Bundesländer liegt. Die Lohnunterschiede sind auch in Hotels und Ferienunterkünften spürbar, wobei sie im Vergleich zum Westen jedoch geringer ausfallen.

Die Gewerkschaften stehen vor der Herausforderung, die niedrigen Löhne in Sachsen-Anhalt anzugehen. Trotz Bemühungen von Seiten des DGB, weisen sie darauf hin, dass viele Arbeitgeber nicht in Arbeitgeberverbänden organisiert sind, was die Verhandlungen von Tarifverträgen erschwert. Während in den alten Bundesländern 43 Prozent unter Branchentarifverträgen arbeiten, sind es in Sachsen-Anhalt lediglich 38 Prozent. Die Tarifbindung insgesamt ist jedoch mit 51 Prozent in Sachsen-Anhalt vergleichsweise hoch.

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Die Lohnentwicklung in Sachsen-Anhalt wurde in der Vergangenheit von den Gewerkschaften vorangetrieben, mit kontinuierlich steigenden Reallöhnen bis zum Jahr 2021. In den letzten drei Jahren hat jedoch die Inflation die Lohnsteigerungen überholt. Mit einer spürbaren Abschwächung der Inflationsrate im März 2024 auf 2,2 Prozent besteht Hoffnung auf erneut steigende Reallöhne.

Lebt in Albersdorf und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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