Am 5. März 2025 hat die Stadt Weißenfels bekannt gegeben, dass der Bau der geplanten Justizvollzugsanstalt (JVA) nicht in Halle-Tornau, sondern im Ortsteil Langendorf erfolgen wird. Oberbürgermeister Martin Papke (CDU) bezeichnete das Projekt als eine bedeutende Chance zur Strukturstärkung der Region. Die neue JVA soll eine moderne und sichere Unterbringung von Gefangenen bieten und wird voraussichtlich 2029 in Betrieb genommen, wie auch in einem Artikel von Dubisthalle erwähnt.

Die Stadt Weißenfels erwartet eine jährliche Zuweisung im hohen sechsstelligen Eurobereich, die für die lokale Wirtschaft von großer Bedeutung sein könnte. Zudem werden über 300 neue Arbeitsplätze geschaffen, welche lokalen Betrieben, wie Bäckereien, Fleischereien, Wäschereien, Handwerksunternehmen und Dienstleistern zugutekommen sollen.

Geplante Baukosten und erste Schritte

Die geschätzten Baukosten für die JVA belaufen sich auf rund 400 Millionen Euro, die vom Land Sachsen-Anhalt übernommen werden. Ein Bauantrag könnte noch in diesem Jahr gestellt werden, sofern alle Planungen reibungslos verlaufen. Der Stadtrat von Weißenfels wird über eine Absichtserklärung abstimmen, um die weiteren Planungen abzusichern. Eine Informationsveranstaltung für die Bürger ist für den 17. März im Ortschaftsrat Langendorf geplant.

Unklarheiten bestehen weiterhin über die Zukunft des 17 Hektar großen Grundstücks in Halle-Tornau, wo die JVA ursprünglich vorgesehen war. Die landeseigene Immobilien- und Projektmanagementgesellschaft (IPS) hatte das Areal im Oktober 2023 für fast 2,5 Millionen Euro erworben. Erste Vorbereitungsarbeiten auf diesem Grundstück sollen im Sommer 2024 beginnen, wie MDR berichtet.

Notwendigkeit und Zukunft des Justizvollzugs

Der Neubau der JVA ist Teil eines größeren Plans, die bestehenden Kapazitäten in Sachsen-Anhalt zu modernisieren. Die neue Einrichtung wird die alte Hauptanstalt „Roter Ochse“ sowie die Nebenstelle „Frohe Zukunft“ ersetzen. Justiz- und Verbraucherschutzministerin Franziska Weidinger hat betont, dass moderne und zeitgemäße Kapazitäten für Gefangene sowie bessere Arbeitsbedingungen für Bedienstete erforderlich sind.

Die Vorbereitungen für diesen Neubau umfassen auch Gespräche zur Nachnutzung der aktuellen Justizvollzugsstandorte. Bürgermeister Egbert Geier hebt die Bedeutung von Transparenz und öffentlicher Information über den Fortgang der Planungen hervor. Es gibt bereits Überlegungen zur Nutzung des “Roten Ochsen” als Außenstelle des Stasi-Unterlagen-Archivs.

Im Rahmen des Justizvollzugs wird nicht nur auf die Sicherheit geachtet, sondern auch auf die Wiedereingliederung der Gefangenen in die Gesellschaft. Diese erhalten in der Regel Angebote wie Schulausbildung, berufliche Ausbildung, soziale Trainings und individuelle Hilfen. Dies geschieht im Rahmen eines Systems, das die Öffentlichkeit vor weiteren Straftaten schützen soll und gleichzeitig die Vorbereitung der Gefangenen auf ein straffreies Leben fördert, was die Justiz Sachsen-Anhalt erläutert.

Die Entwicklungen rund um die JVA in Weißenfels zeigen somit, wie eng wirtschaftliche, soziale und sicherheitspolitische Aspekte miteinander verzahnt sind und welche Bedeutung ein solches Projekt für die Region mit sich bringen kann.