Sachsen-Anhalt

Nachhaltige Wärmequellen für Tangermünde: Flusswärmepumpen als innovative Lösung

Tangermünde plant, die Wärmepumpe in der Elbe für Heizzwecke zu nutzen, was auf den ersten Blick unkonventionell wirkt. Viele Bewohner mit Fachwerkhäusern in der Stadt stehen vor dem Problem, dass herkömmliche Wärmepumpen aufgrund des begrenzten Platzes nicht installiert werden können. Tiemo Schönwald, ein Bewohner, betonte die Schwierigkeiten, da die Häuser direkt am Bordstein stehen und kaum Platz für Außeninstallationen bieten.

In der Suche nach alternativen Lösungen besuchten Tiemo Schönwald und sein Nachbar Erik Weber Fachmessen, sprachen mit Experten und stießen auf die Möglichkeit, Flusswärmepumpen zu nutzen. Der Fluss bietet konstante Temperatur und Wassermenge, die genutzt werden können, um die Stadt mit bis zu 700 Litern pro Sekunde zu versorgen. Die abgekühlte Wärme wird zurück in die Elbe geleitet. Diese innovative Methode der Wärmeerzeugung wird durch Strom unterstützt und funktioniert ähnlich wie ein Kühlschrank, auch im Winter.

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Professor Clemens Westermann von der Hochschule Anhalt sieht in diesem Konzept eine zukunftsweisende Möglichkeit, eine ganze Wohngegend klimaneutral zu gestalten. Er betonte die Bedeutung der Unterstützung bei solch innovativen Ideen. Studierende der Hochschule Anhalt sind nun aktiv in die Vorbereitungen eingebunden, um die Datenerhebung voranzutreiben und das System Flusswärme praxisnah kennenzulernen.

Die potenzielle Versorgung von bis zu 3.000 Haushalten mit einer einzigen Flusswärmepumpe zeigt das enorme Potenzial dieses Projekts für Tangermünde. Tiemo Schönwald ist überzeugt, dass dies ein Vorzeigeprojekt für die Stadt wäre, da die Infrastruktur unsichtbar unter der Erde und im Industriegebiet verläuft, was besonders in einer mittelalterlichen Stadt von Vorteil ist.

Ein Unternehmer in Tangermünde hat bereits eine Halle für die Flusswärmepumpe angeboten, inspiriert durch ein ähnliches Projekt in Mannheim. Eine benachbarte Agrargenossenschaft würde den benötigten Strom liefern, während es auch bereits potenzielle Partner für ein Wärmenetz gibt. Die konkrete Umsetzung des Projekts und die Finanzierung sind noch in Planung, sollen aber bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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