Nach den schweren Frostschäden im April haben sich die Koalitionspartner in der sächsischen Landesregierung auf finanzielle Unterstützung für die Wein- und Obstbauern geeinigt. Der Freistaat Sachsen stellt insgesamt knapp 22 Millionen Euro Hilfen zur Verfügung, wovon fast 20 Millionen Euro für die Obstbauern und zwei Millionen Euro für die Weinbauern vorgesehen sind. Der sächsische Weinbauverband schätzt die Ertragseinbußen auf 34 Millionen Euro, da die Ernteausfälle über 80 Prozent liegen. Einige Flächen verzeichnen sogar einen Totalausfall. Der Verband für Obstbau in Sachsen & Sachsen-Anhalt hat den Schaden auf 50 bis 70 Millionen Euro beziffert.
Ministerpräsident Michael Kretschmer betonte, dass betroffene Betriebe zeitnah Unterstützung erhalten werden. Er nannte die Frostschäden herausfordernd und teilweise existenziell und versprach, einen Teil des Schadens zu ersetzen, insbesondere wenn Existenzbedrohungen vorliegen. Ein förmlicher Kabinettsbeschluss zu den Hilfen ist für den kommenden Dienstag geplant. Zuvor gab es Unstimmigkeiten in der Landesregierung, als das Finanzministerium ankündigte, dass aufgrund fehlender finanzieller Ressourcen keine Hilfen aus dem Gesamthaushalt des Freistaats bereitgestellt werden könnten. Es wurde betont, dass nach der letzten Steuerschätzung das Budget nicht ausreichend sei und keine konkreten Vorschläge zur Finanzierung der zugesagten Hilfen vorlägen.
Landwirtschaftsminister Wolfram Günther bezeichnete die Frostschäden als massive und existenzbedrohende Probleme für die Branche. Er hob hervor, dass Obst- und Weinbau einen wichtigen Beitrag zur lebendigen Gestaltung ländlicher Räume in Sachsen leisten und die regionale Wertschöpfung stärken. Die Finanzhilfen sollen dazu beitragen, den betroffenen Betrieben in dieser schwierigen Situation Unterstützung zu bieten.
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