In der Gemeinde Bobenheim-Roxheim stehen die Vorbereitungen für das traditionsreiche Roxheimer Gondelfest an, das jährlich am ersten Sonntag im Juli gefeiert wird. Die Veranstaltung hat seit ihrer Gründung im Jahr 1951 eine besondere Bedeutung, denn sie wurde ursprünglich von der VdK Ortsgruppe Roxheim als Fest der „Versöhnung“ und des „Brückenschlagens“ ins Leben gerufen. Zu den Highlights des Festes zählt eine originale Gondel aus Venedig, die bis 1962 als Symbol der Freundschaft galt. Ein Nachbau der legendären Rialtobrücke ergänzt das Fest und symbolisiert die Verbindung zwischen Einheimischen, Gästen und verschiedenen Generationen.

Das Gondelfest bietet eine romantische Atmosphäre mit beleuchteten Wasserfontänen und schwimmenden Kerzen, die den Besucher in eine festliche Stimmung versetzen. Die Rialtobrücke ist nicht nur ein architektonisches Highlight, sondern spielt auch eine zentrale Rolle bei der Förderung des Dialogs zwischen Alten und Neuen, Deutschen und Ausländern. Diese Brücke erinnert zudem an die Ursprünge Venedigs, das im 5. Jahrhundert gegründet wurde, um Schutz vor Angriffen zu bieten. Der Legende nach wählten die Veneter 697 ihren ersten Doge.

Kostenreduzierungen und neue Ideen

In der jüngeren Vergangenheit sind die Kosten für das Fest zu einem brisanten Thema geworden. Mehrere Mitglieder des Bobenheim-Roxheimer Gemeinderats haben gefordert, die Kosten für die Kerwe und das Gondelfest zu senken, um die Veranstaltung auch für jüngere Besucher attraktiver zu machen. Dies könnte dazu beitragen, dass die Traditionen lebendig bleiben und sich weiterentwickeln. Die Rheinpfalz berichtet von diesen Überlegungen, die in verschiedenen Gemeinderatssitzungen diskutiert werden.

Das Gondelfest hat in den letzten 60 Jahren Rückschläge durchlebt, aber auch immer wieder neue Ideen und Wege gefunden. In einer bemerkenswerten Aktion sammelte die Gemeinde 20.000 DM, um zwei original venezianische Gondeln zu erwerben und zu restaurieren. 1995 wurde der Wasserumzug, der nach 30 Jahren Pause wiederbelebt wurde, erneut eingeführt.

Tradition und modernisierte Wettbewerbe

Das Gondelfest hat auch das Fischerstechen als Wettkampf reaktiviert, ein traditionelles Event, das bereits seit 1954 Teil des Festes ist. Die Festlichkeiten bieten außerdem ein breites Spektrum an gastronomischen und kulturschaffenden Angeboten durch zahlreiche Schausteller. Traditionell endet das Fest am Montagabend mit einem eindrucksvollen Brillantfeuerwerk, das die Feierlichkeiten abschließt und den Besuchern in Erinnerung bleibt.

Die venezianischen Gondeln, die das Fest mit ihrem Charme bereichern, haben ebenfalls eine faszinierende Geschichte. Neben der ersten Erwähnung der Gondeln im Jahr 697 sind diese Boote auch ein Symbol für den Status und den Lifestyle in Venedig. Im 16. Jahrhundert wurden rund 10.000 Gondeln betrieben, wobei die schwarze Lackierung 1562 vorgeschrieben wurde, um die Ausschweifungen einzuschränken. Heutzutage sind rund 500 Gondeln nur noch für touristische Zwecke im Einsatz. Planet Wissen bietet einen tiefen Einblick in die Geschichte und Bauweise dieser traditionellen Boote.

Zusammenfassend zeigt das Roxheimer Gondelfest, wie kulturelle Traditionen lebendig gehalten werden können und gleichzeitig ein Ort für neue Ideen und Begegnungen bleibt. Das Engagement der Gemeinschaft in Bobenheim-Roxheim lässt hoffen, dass diese traditionsreiche Veranstaltung auch in Zukunft viele Besucher anziehen wird.