Jarl Magnus Riiber hat heute seine Karriere in der nordischen Kombination beendet. Der norwegische Athlet ist nach dieser Saison aufgrund einer schweren Erkrankung, Morbus Crohn, nicht mehr in der Lage, Wettkämpfe auf höchstem Niveau zu bestreiten. Die bevorstehende Heim-Weltmeisterschaft ist dabei der letzte große Höhepunkt seiner sportlichen Laufbahn. Riiber gab seine Entscheidung während einer Pressekonferenz am 29. Januar 2025 in Seefeld bekannt und erklärte, er betrachte seine Diagnose als einen Anstoß, ein neues Kapitel in seinem Leben aufzuschlagen. In den letzten Monaten hatte er mit erheblichen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, darunter Blut im Stuhl und engmaschige Trainingsausfälle.
Trotz dieser Herausforderungen hat Riiber in der laufenden Saison den Gesamtweltcup angeführt und sein drittes Triple in Seefeld gewonnen. Er feierte einen Start-Ziel-Sieg und beendete das Rennen mit einem Vorsprung von 1,1 Sekunden vor dem besten deutschen Athleten Vinzenz Geiger, der schließlich auf Platz sechs landete, nachdem er sich von Rang 21 vorgekämpft hatte. Geiger hatte während des Rennens erwähnt, dass die Bedingungen für seine Leistung im Springen nicht ideal waren, was die Einschätzung seines Coachs Eric Frenzel bestätigte, der die fehlende Leichtigkeit im Team beobachtete. Riiber selbst erzielte mit seinem Sieg den 68. Weltcupsieg seiner Karriere, mehr als jeder andere Athlet in der Geschichte.
Der letzte große Wettbewerb
Bei der bevorstehenden Heim-WM wird Riiber seinen letzten Wettkampf bestreiten und gleichzeitig versuchen, sich von seinen Fans gebührend verabschieden zu lassen. Diese Veranstaltung verfolgt er mit gemischten Gefühlen, da er die Krankheit im Laufe seiner Karriere nicht verstecken konnte und sich seit September nur drei Wochen mit seiner Familie aufhalten konnte. 50.000 Zuschauer werden erwartet, um ihn und andere Athleten zu unterstützen. Riiber und der norwegische Landsmann Jens Luraas Oftebro werden im 7,5-Kilometer-Langlaufrennen konkurrieren.
Riiber hat in seiner Karriere nicht nur zahlreiche Titel gewonnen, darunter acht Weltmeisterschaften und fünf Gesamtweltcupsiege, sondern wird auch für seine Bescheidenheit und seinen unermüdlichen Trainingsfleiß geschätzt. Er gilt als einer der größten Kombinierer aller Zeiten, vergleichbar mit Legenden wie Björn Däehli und Marit Björgen.
Ein Rückblick auf die letzten Monate
In den letzten Jahren hat Riiber bedeutende Erfolge gefeiert, war aber gleichzeitig mit gesundheitlichen Rückschlägen konfrontiert gewesen. In der vergangenen Saison musste er aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme oft auf das Training verzichten. Dies führte dazu, dass er nicht an den Olympischen Spielen 2022 teilnehmen konnte, die er nach einer Corona-Infektion verpasste, obwohl er 2018 mit der Mannschaft die Silbermedaille gewann.
Die Rekordzahlen, die Riiber in seiner Laufbahn erreicht hat, stellen alles in den Schatten, was im nordischen Skisport je erzielt wurde. Dennoch bleibt ihm die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen verwehrt. Die zehn Podestplätze, die Norwegens Teams in dieser Saison errungen haben, zeigen jedoch deutlich, dass er auch als Teamkollege eine entscheidende Rolle gespielt hat. Riiber hat, trotz seiner schweren Krankheit, ein beeindruckendes Erbe hinterlassen, das in den kommenden Jahren in Erinnerung bleiben wird.