Houthi-Sprecher Mohammed al-Bukhaiti hat angekündigt, dass die Houthis ihre Angriffe auf Israel und kommerzielle Schiffe im Roten Meer einstellen werden, sofern der am Sonntag in Kraft tretende Waffenstillstand zwischen Israel und Hamas wirksam wird. Diese Entscheidung wird als Unterstützung des Waffenstillstandsabkommens wahrgenommen, das den 15-monatigen Konflikt beenden soll. Al-Bukhaiti erklärte, dass die Houthis ihre militärischen Operationen beenden werden, wenn Israel, die USA und das Vereinigte Königreich ebenfalls ihre Aggressionen gegen Jemen einstellen. Diese Forderung erfolgt im Kontext wiederholter Luftangriffe der USA und Großbritanniens auf Ziele im Jemen, die auf die militärischen Fähigkeiten der Houthis abzielen.

Am Samstag starteten die Houthis einen Raketenangriff auf Israel, den sie mit den fortgesetzten israelischen Angriffen auf Frauen und Kinder in Gaza begründeten. Die israelische Armee meldete, dass sie zwei Raketen aus dem Jemen abgefangen habe, die auf Israel gerichtet waren. Seit Oktober 2024 feuern die Houthis Raketen auf Israel ab, um Solidarität mit den Palästinensern in Gaza zu zeigen. Israel reagierte auf diese Angriffe mit Bombardements auf houthikontrollierte Häfen, einschließlich des Hodeidah-Hafens, und auf Kraftwerke im Jemen.

Waffenstillstand und humanitäre Lage

Der Waffenstillstand, der am Mittwoch zwischen Israel und Hamas vereinbart wurde, bietet eine Chance zur Beendigung der Kämpfe. Im Rahmen des Abkommens sollen 33 israelische Geiseln gegen fast 1.900 palästinensische Gefangene ausgetauscht werden. Der Austausch soll in mehreren Phasen stattfinden, wobei die erste Phase eine Feuerpause für sechs Wochen vorsieht. Ab dem 19. Januar wird Israel seinen militärischen Rückzug aus dem Gazastreifen einleiten und humanitäre Hilfen bereitstellen.

Die humanitäre Lage in Gaza ist kritisch: nahezu 90 Prozent der 2,3 Millionen Einwohner sind vertrieben, und viele leiden unter Hunger. Schätzungen besagen, dass der Wiederaufbau Gazas rund 18,5 Milliarden US-Dollar kosten könnte. Die Verteilung von Hilfsgütern, die bereitgestellt werden, könnte jedoch in den Händen der Hamas-Sicherheitskräfte liegen, was Fragen zur Effizienz der Hilfe aufwirft. Zugleich bleibt die politische Situation angespannt, da langfristige Lösungen für Gaza im Abkommen nicht geregelt sind.

Geschehnisse rund um die Geiselnahme

Im Kontext der Geiselnahme von Hamas zeigt das Schicksal von Noa Argamani einen emotionalen Aspekt des Konflikts. Argamani wurde 245 Tage lang von Hamas festgehalten, bevor sie im Juni gerettet wurde. Bei einer Veranstaltung in Miami sprach sie offen über ihre Zeit in Gefangenschaft und die Trauer über die Trennung von ihrem Freund Avinatan Or, der weiterhin als Geisel gehalten wird. Sie appellierte an die Dringlichkeit, alle Geiseln nach Hause zu bringen und betonte, dass ihr Herz bis zur Rückkehr ihres Freundes in Gefangenschaft ist.

Die Gefangennahme hat nicht nur persönliche Tragödien nach sich gezogen, sondern auch eine breitere gesellschaftliche Debatte über die humanitären Herausforderungen und die Notwendigkeit politischer Lösungen im Nahen Osten angestoßen. Während sich die internationale Gemeinschaft auf die humanitäre Hilfe konzentriert, bleibt die Herrschaft der Hamas ein zentrales Problem, das den Wiederaufbau und die generelle Stabilität der Region gefährden könnte.

Al Jazeera berichtet, dass die Houthis bereit sind, ihre Aggressionen zu reduzieren, während NBC News die emotionalen Geschichten der Geiseln thematisiert. Zugleich hebt ZDF die Herausforderungen und den Plan für den Wiederaufbau Gazas hervor.