Das Frankfurter Grünflächenamt hat kürzlich hohe Zustimmung für die Sanierung des Europagartens im Europaviertel erhalten. Die umfangreiche Neugestaltung des Parks, der auf einem ehemaligen Hauptgüterbahnhofsgelände angelegt wurde, wird als dringend notwendig erachtet, da ohne eine Sanierung der Park „keine Überlebenschancen“ habe. Dies wurde bereits vor einem Jahr festgestellt, als die Probleme der stark verdichteten Böden und der schlechten Vegetation thematisiert wurden. Zahlreiche Bäume mussten in der Vergangenheit gefällt werden, was der Grund war, warum die Stadt den Park 2019 nicht übernahm. Die Schätzung der Sanierungskosten beläuft sich auf etwa sieben Millionen Euro, wobei die ersten Bodenarbeiten voraussichtlich Anfang 2026 beginnen sollen, wie faz.net berichtet.

Der geplante „Europagarten 2.0“ wurde im Ortsbeirat vorgestellt, wobei Bürger aktiv in den Prozess integriert wurden. Anregungen und Wünsche der Anwohner spielten eine zentrale Rolle bei der Neugestaltung. Zu den geplanten Maßnahmen gehören das Anpflanzen von mehr Bäumen und Sträuchern, geschwungene Wege, Pergolen, ein „Tiny Forest“, ein Wasserspielplatz, Aussichtsplätze sowie Himmelsschaukeln und Staudenbeete. Allerdings mussten einige Wünsche, wie etwa eine Calisthenics-Anlage und ein Klettergerüst, aus Budgetgründen gestrichen werden. Außerdem wurde die geplante Pendelseilbahn für Kinder aufgrund der Bedenken hinsichtlich zusätzlicher Lärmbelastung in der belebtesten Parkzone kritisiert.

Bürgerbeteiligung und Umsetzung

Die Bürgerbeteiligung fand in mehreren Phasen statt. Der Auftakt erfolgte mit einem Rundgang durch den Park, an dem rund 100 Personen teilnahmen. Im Mai gab es eine spezielle Veranstaltung für Frauen und Workshops für Kinder und Jugendliche. Die gesammelten Ideen umfassten nicht nur die oben genannten Elemente, sondern auch die Gestaltung zusätzlicher Sitzmöglichkeiten und Blumenbeete. Der Park soll insgesamt eine Fläche von etwa 40.000 Quadratmetern abdecken und wurde 2023 teilweise eröffnet, wie frankfurt-tipp.de ausführlich beschreibt.

Um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, die unter anderem durch absterbende Bäume und vertrocknende Rasenflächen in heißen Sommermonaten gekennzeichnet sind, wird die Umgestaltung des Europagartens so geplant, dass sie den Bedürfnissen der Anwohner gerecht wird. Die ursprüngliche Planung aus den frühen 2000er Jahren gilt als nicht mehr zeitgemäß. Anpassungsmaßnahmen zur Reduzierung von Hitze in Städten, wie die Schaffung von Grünflächen und Frischluftschneisen, werden von Kommunen und Stadtplanern koordiniert. Laut dem Fraunhofer IBP sollten evidenzbasierte Planungen zur Anpassung an klimatische Veränderungen in städtischen Gebieten immer mehr an Bedeutung gewinnen, da urbaner Hitzeinseleffekt fast überall zu spüren ist. Es ist bekannt, dass in den Jahren zwischen 1998 und 2017 weltweit etwa 166.000 Menschen aufgrund von Hitze verstorben sind, was die Notwendigkeit solcher Maßnahmen unterstreicht, wie ibp.fraunhofer.de hervorhebt.

Die Sanierung wird in mehreren Bauabschnitten durchgeführt. Im ersten Bauabschnitt ist das Abtragen des Rasens und das Fällen der Bäume in der Parkmitte geplant. Um den Boden während der Umbautätigkeiten aufzulockern, wird eine Zwischenbegrünung mit Leguminosen für ein Jahr eingesät. Im zweiten Bauabschnitt wird der Boden der Promenaden nach demselben Verfahren bearbeitet. Gehölze sollen ausschließlich in Grünflächen gepflanzt werden, um sie vor Trockenheit zu schützen. Die strukturellen Änderungen sollen den Park nicht nur ästhetisch aufwerten, sondern auch seine Funktion als nachhaltiger Lebensraum verbessern.