Am 7. Januar 2025 fand in der katholischen Pfarrkirche St. Antonius in Bad Wiessee ein bemerkenswertes Konzert des Palestrina Motettenchors und des Orchesters der Kantorei Tegernsee statt. Die Veranstaltung zog etwa 300 Gäste an und beendete die festliche Weihnachtszeit mit einer Aufführung von Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium, das die letzten drei Kantaten, IV, V und VI, umfasste. Unter der Leitung von Sebastian Schober präsentierte der Chor eine beeindruckende Darbietung, die die Zuhörer nachhaltig begeisterte.

Die musikalische Ausgestaltung war komplex und ausgefeilt, im Vergleich zu einer ähnlichen Aufführung vor acht Jahren, und wurde lebhaft durch die Klänge von Max Hanft am Cembalo, Oboe d’amore sowie Trompeten ergänzt. Besonders bewegend war das letzte Rezitativ, in dem die Solisten Roswitha Schmelzl, Rita Kampfhammer, Moon Yung Oh und Tobias Neumann zu hören waren, was beim Publikum minutenlangen Applaus hervorrief.

Festliche Darbietungen und Chorpräsentationen

Die Aufführung war nicht nur musikalisch gelungen, sondern vermittelte auch eine festliche Stimmung, die die Anwesenden mitfiebern ließ. Der Eingangschor der Kantate IV ermunterte zum Dank und Lob. Tenor Moon Yung Oh berichtete von der Beschneidung Jesu, während Bassist Thomas Hamberger die innige Verbindung zwischen den Gläubigen und dem Heiland eindrucksvoll zum Ausdruck brachte. Flankiert wurde die Sopranarie von Priska Eser von Oboen und Continuo, während Echosopran Angela Schütz mit dem Chor in lichte Höhen schwang.

Die Kantate V beleuchtete den Besuch der Weisen aus dem Morgenlande, eingeleitet durch einen kraftvollen Choreinsatz, der von Streichern, Oboen und Continuo begleitet wurde. In dieser Darbietung stellte Ute Feuerecker mit ihrer klaren Altstimme eine entscheidende Frage nach dem neugeborenen König, während die dramatische Darstellung des Schreckens von Herodes durch den Tenor für Spannung sorgte.

Vorfreude auf Kommendes

Das Konzert schloss mit einem Jubelgesang des Chores in der vierten Kantate, der durch den Klang von Trompeten und Pauken untermalt wurde. Hier berichtet der Evangelist von der Anbetung der Könige und den Geschenken, die diesen dem Kind brachten. Auch der bekannte Choral „Ich steh an deiner Krippe hier“ fand seinen Platz in dieser bewegenden Aufführung, die mit einem festlichen Schlusschor endete und die Größe Gottes feierte.

Nach dem Konzert zeigten sich die Zuhörer erfreut und erwartungsvoll auf die nächsten Veranstaltungen der Reihe, darunter die geplante Aufführung der „Missa Viri Galilaei“ und Verdis „Messe da Requiem“. Es wurde angedeutet, dass die Konzertreihe eventuell noch in diesem Jahr nach St. Quirinus zurückkehren könnte, jedoch sind die Verträge dafür noch nicht unterzeichnet.

Die kulturelle Bedeutung dieser Aufführung, die Teil der Schlosskonzert-Reihe war, lässt auf das anhaltende Interesse der Konzertgemeinde an festlicher Musik zu den Feiertagen schließen. Für die Mitwirkenden war es ein gelungener Abend, der die lange Tradition des Weihnachtsoratoriums in einem neuen Licht erstrahlen ließ, einen bleibenden Eindruck hinterließ und die Herzen der Gäste erfreute.