Im Zuge eines schwerwiegenden Tierschutzskandals im Harz hat der Tierrechtsverein Rüsselheim e.V., ansässig in Allmannshofen bei Augsburg, die überlebenden Schweine, die auf einem Hof mit Schlachtbetrieb in Eisleben im Landkreis Mansfeld-Südharz vom Veterinäramt beschlagnahmt wurden, übernommen. Die dramatischen Zustände auf dem Betriebsgelände, die durch veröffentlichte Videoaufnahmen von Tierschützern dokumentiert wurden, zeigten verwahrloste und halbverhungerte Tiere ohne Wasser, umgeben von verwesten Körpern anderer Tiere. Nach der Sicherstellung durch das Veterinäramt und weiteren behördlichen Maßnahmen steht der Betrieb unter Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und das Lebensmittelrecht, mit möglicher vollständiger Schließung und Tierhalteverbot.
Die zehn geretteten Schweine wurden in einem landwirtschaftlichen Betrieb in schlechtem Zustand untergebracht, wobei ein Tier kurz nach der Sicherstellung verstarb. Das Veterinäramt wandte sich an den Verein Rüsselheim e.V., der sich trotz begrenzter Kapazitäten bereit erklärte, den Tieren einen Gnadenplatz anzubieten. Der Verein, seit 2009 aktiv, rettet insbesondere von der Tötung bedrohte Nutztiere und betreut momentan etwa 2.000 Tiere deutschlandweit.
Die neun überlebenden Schweine wurden nach zwei Monaten des Aufpäppelns auf einem Lebenshof des Vereins in Nördlingen untergebracht. Trotz anfänglicher Schwächen und Magerkeit konnten sie sich dank ausreichender Nahrung bereits verbessern. Die Tiere, geschätzt auf ein Alter zwischen vier und zehn Monaten, mussten durch ihre vorherige Unterernährung möglicherweise bleibende Schäden davontragen. Der Verein setzt alles daran, den geretteten Schweinen noch einige gute Jahre in einem behüteten Umfeld zu ermöglichen.
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