Sachsen-AnhaltWirtschaft

Mangel an Zentralen im Osten und Abwanderung: Einblick in Strukturprobleme und Lösungen

Firmenzentralen, Bundesministerien oder Bundesämter sind im Osten deutlich seltener anzutreffen, was für junge Ostdeutsche bedeutet, dass sie oft ihre Heimat verlassen müssen, wenn sie in einer solchen Umgebung arbeiten wollen, beispielsweise bei einem DAX-Unternehmen. Dies führt zu einer Abwanderung aufgrund der geringeren Einkommen und der begrenzten Verdienstmöglichkeiten in den ostdeutschen Bundesländern im Vergleich zum Westen. In den östlichen Regionen dominieren eher Jobs in der Produktion und im Dienstleistungssektor, während Tätigkeiten im Management weniger verbreitet sind. Dies hat zur Folge, dass viele gut ausgebildete junge Ostdeutsche in Richtung Westdeutschland abwandern.

Trotz dieser Strukturen gibt es bestimmte Berufsfelder wie die Kreativwirtschaft und Digital-Start-ups, die auch in ländlichen Gebieten Ostdeutschlands Fuß fassen können. Diese Bereiche bieten individuelle Lösungen und positive Beispiele, die dazu beitragen können, die strukturellen Probleme anzugehen. Dr. Steffen Müller vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) benennt die geringere Arbeitsproduktivität als eines der Hauptprobleme für die niedrigeren Löhne in den neuen Bundesländern. Obwohl die ostdeutsche Wirtschaft in den letzten Jahren fast das Niveau der westdeutschen Produktivität erreicht hat, stagniert der Fortschritt bei der Schließung der Produktivitätskluft.

Müller betont, dass die Herausforderung nicht auf mangelnde Motivation der Beschäftigten zurückzuführen ist, sondern vielmehr strukturelle Ursachen in den Unternehmen vorliegen. Besonders in der Industrie sei der Westen sehr leistungsstark und stetig produktiver, was es für den Osten schwierig macht, aufzuschließen. Darüber hinaus wird der prognostizierte Fachkräftemangel in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle spielen und möglicherweise positive Auswirkungen auf die Löhne haben. Unternehmen werden gezwungen sein, um qualifiziertes Personal zu konkurrieren und somit die Löhne anzuheben. Trotzdem besteht die Gefahr, dass einige Unternehmen diesen Wettbewerb nicht überstehen werden.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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