Nach dem Tod eines 27-jährigen Patienten im Berliner Maßregelvollzug hat die Staatsanwaltschaft eine Obduktion angeordnet. Der Mann wurde am 10. Mai in der Einrichtung tot aufgefunden. Die genauen Umstände seines Todes sind bisher nicht bekannt, da das Ergebnis der Obduktion noch aussteht. Die Staatsanwaltschaft hat ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet, um die Hintergründe des Vorfalls zu klären.
Medienberichten zufolge befand sich der Patient zum Zeitpunkt seines Todes in einem gesonderten Isolierraum, der normalerweise rund um die Uhr bewacht wird. Die Senatsgesundheitsverwaltung konnte bisher keine Informationen darüber herausgeben, was genau zu dem tragischen Vorfall geführt haben könnte, da dies Gegenstand der laufenden Ermittlungen ist.
Der Maßregelvollzug in Berlin ist seit Jahren stark überbelegt, was zu Herausforderungen bei der angemessenen Therapie der Patienten und der Arbeitsbelastung der Mitarbeiter führt. Der ärztliche Leiter des Krankenhauses, Sven Reiners, kündigte sogar im April aus Gewissensgründen. Mitarbeiter und Verbände haben wiederholt Alarm geschlagen und auf die unzureichenden Bedingungen für Patienten und Mitarbeiter hingewiesen. Der Vorfall hat erneut die Diskussion über die Zustände im Maßregelvollzug in Berlin angefacht.