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SV Wehen Wiesbaden: Von Enttäuschung zu Neuaufbau – Die Zukunft nach dem Abstieg

Kopf hoch! – das ist die aufrechte Körperhaltung, mit der der Wiesbadener Kapitän gerne vorangeht. Die Sascha Mockenhaupt zu einem allseits respektierten Führungsspieler in der Landeshauptstadt gemacht hat. Aber am Dienstagabend, nach dem Abstieg des SV Wehen Wiesbaden (SVWW) in die dritte Fußball-Profiliga, war das Maß der Enttäuschung selbst für ihn zu groß. „Ich würde gerne schon positive Worte finden. Ich bin ja schon mal mit dem Verein zurückgekommen“, sagte der 32 Jahre alte Defensivspieler, der seit Januar 2017 beim SVWW unter Vertrag steht. „Aber dazu fehlt mir gerade die Kraft.“ Mockenhaupt, den Tränen nahe, war am Boden zerstört. Selbst der Vorkämpfer auf dem Platz, der kraft seiner starken Persönlichkeit meist über den Dingen steht, vermochte in diesem Moment keine Hoffnung auf bessere Zeiten zu verbreiten.

Nach dem 1:2 zu Hause im Relegations-Rückspiel gegen Jahn Regensburg – das erste Duell ging 2:2 aus – sehen sich die Wiesbadener ihrer Perspektiven beraubt. Ihr Plan war es, sich in den kommenden Jahren von Spielzeit zu Spielzeit weiter in der zweiten Liga zu etablieren. Doch nun müssen die Hessen einen großen Schritt zurückmachen, den sie durch eine schwache Rückrunde, die in der verloren gegangenen Relegation gipfelte, selbst verschuldet haben.

Die zweite und die dritte Liga sind zwei Welten“, sagte Geschäftsführer Nico Schäfer, der sichtbar um Fassung rang. „Wir hatten uns in Wiesbaden eine Menge aufgebaut. Zwar werden wir nicht komplett zurückfallen, aber es wird uns auf jeden Fall schwer treffen.“ Der Funktionär sprach von einer „Katastrophe“, weil der Verbleib in Liga zwei für die Entwicklung des Klubs „ein Riesenschritt“ gewesen wäre. Der Publikumszuspruch, im Schnitt fast fünfstellig, war in Wiesbaden in der abgelaufenen Runde so groß wie noch nie. Und ein zweites Jahr zweite Liga hätte die Finanzkraft des Vereins durch die höheren Fernsehgelder weiter gestärkt. Doch jetzt steht eine Klasse tiefer in abgespeckter Form ein abermaliger Neuaufbau auf der Agenda.

Markus Hankammer, der erste Mann im Verein, wich keiner Frage aus. Der Präsident – „es ist ein herber und brutaler Rückschlag“ – zeigte Flagge im Augenblick des finalen Tiefpunkts. „Wir brauchen nicht zu lamentieren,“ so der Unternehmer. „Am Ende eines Jahres lügt die Tabelle nicht, und wenn du absteigst, hast du es verdient.“ Und weiter: „Wir sind im Endeffekt alle gescheitert.“ Den Alleinschuldigen machte Hankammer nicht aus, weil es „verschiedene Dinge“ gegeben habe, die sich nicht „in die richtige Richtung“ entwickelt hätten. „Es war ein schleichender Prozess.“ Die Hinrunde hatten die Hessen noch auf Platz elf abgeschlossen – mit 22 Punkten. In der zweiten Saisonhälfte kamen jedoch nur zehn dazu, was zum Schluss den Relegationsrang 16 und den Makel der schlechtesten Rückrundenmannschaft bedeutete.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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