Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg hat einen bedeutenden Schritt zur Stärkung ihrer Forschungsinfrastruktur angekündigt: Ab 2025 wird die Hochschule Mitglied im Verein Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) e.V. Dies ist ein zentraler Baustein, um die Digitalisierung und die internationale Sichtbarkeit der Forschung an der Universität zu erhöhen. Unimagazin berichtet, dass die NFDI als deutschlandweites Netzwerk über 300 Mitgliedsinstitutionen umfasst.
Ziel der NFDI ist die Entwicklung von Lösungen für das Forschungsdatenmanagement, das als Ergebnis des digitalen Wandels in der Wissenschaft gilt. Dr. Wolf Zinke, Koordinator für Forschungsdatenmanagement an der Universität, hebt hervor, dass die Mitgliedschaft den Forschern Zugang zu einem umfangreichen Netzwerk und der Umsetzung der FAIR-Prinzipien (findable, accessible, interoperable, reusable) ermöglicht.
Gemeinsames Gut für exzellente Forschung
Die Vision des NFDI ist es, Daten als gemeinsames Gut für exzellente Forschung zu organisieren. Die Initiative zielt darauf ab, die Nutzungsmöglichkeiten von Daten sowohl für die Wissenschaft als auch für die Gesellschaft erheblich zu verbessern. Dies umfasst die Schaffung rechtskonformer, interoperabler und nachhaltiger Dateninfrastrukturen, die für die praktische Anwendung im Forschungsalltag zugänglich sind. NFDI.de betont, dass die Ausbildung und Stärkung der Kompetenzen im Umgang mit Daten einen wichtigen Aspekt dieser Initiative darstellt.
Die Universität Magdeburg plant, durch die NFDI-Mitgliedschaft ihre Infrastrukturen, Leitlinien und rechtlich verbindlichen Rahmenbedingungen für das Forschungsdatenmanagement erheblich auszubauen. Dies könnte auch neue Berufsperspektiven im Bereich Datenmanagement eröffnen, wie es in den Informationen zu entnehmen ist.
Forschungsdatenmanagement im Kontext
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der NFDI-Initiative ist die Förderung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Disziplinen. Wissenschaftler sollen durch den Zugang zu fachspezifischer Expertise neue Möglichkeiten für fach- und institutionenübergreifende Kooperationen erhalten. Die Zusammenführung bestehender Datensätze wird für den Erkenntnisgewinn immer wichtiger, was zu einer höheren Reproduzierbarkeit und Transparenz der Forschung beitragen kann.
Ein besonders interessantes Beispiel im Rahmen der NFDI ist das Konsortium Text+, das sich auf die Entwicklung einer Forschungsdateninfrastruktur für Text- und Sprachdaten konzentriert. Die BBAW informiert, dass die Zielgruppen dieses Konsortiums unter anderem Geisteswissenschaften, Sprachwissenschaften und Literaturwissenschaften sind und es als Co-applicant ins Leben gerufen wurde, um qualitativ hochwertige Infrastrukturangebote zu schaffen.
Diese Initiativen unterstreichen die Notwendigkeit, Forschungsdaten als wertvolle Ressource zu betrachten und ein gemeinschaftliches System für deren Verwaltung und Nutzung zu etablieren. Die NFDI-Mitgliedschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Umsetzung dieser Vision dar.