Betroffene des Anschlags in Magdeburg können sich auf baldige finanzielle Entlastungen freuen. Die Stadtverwaltung hat einen Sonderstab eingerichtet, der sie unterstützt. Wie Tag24 berichtet, werden Briefe mit Antragsformularen zur Ausreichung der Spendengelder an bereits gemeldete Personen verschickt. Stadtmitarbeiter sind zudem bereit, beim Ausfüllen der Formulare zu helfen und Fragen zu beantworten.

Dr. Ingo Gottschalk leitet den Sonderstab für Soziales, Jugend und Gesundheit, der von einem achtköpfigen Team unterstützt wird. Diese Gruppe organisiert Beratungsgespräche, die Bearbeitung der Anträge und den Austausch zwischen Kommunen. Bei verletzten oder hospitalisierten Personen kann eine Sozialarbeiterin persönlich vorbeikommen. Bis heute hat das Spendenkonto der Stadt Magdeburg über 1,3 Millionen Euro erreicht, wobei mehr als 9300 Personen auf diesem Konto überwiesen haben.

Spendenrichtlinie und Unterstützung

Der Oberbürgermeisterin von Magdeburg, Simone Borris, dankt den Spendern und dem Stadtrat für die einstimmige Verabschiedung der Spendenrichtlinie, die erst vor wenigen Tagen beschlossen wurde. Der aktuelle Stand der Spenden beläuft sich auf 1.204.666,17 Euro, wie auf magdeburg.de vermerkt. Diese Gelder kommen Angehörigen von Todesopfern, verletzten Personen, Zeugen mit psychischen Belastungen sowie Personen mit beschädigten Sachen zugute.

Die Aufteilung der Spenden erfolgt in pauschalisierten Einmalzahlungen: Angehörige von Todesopfern erhalten 20 Prozent des Spendenaufkommens, akut vital bedrohte Opfer erhalten 25 Prozent, schwerverletzte Opfer ebenfalls 25 Prozent, leicht verletzte Opfer erhalten 15 Prozent und Personen mit posttraumatischen Belastungsstörungen erhalten 10 Prozent. Personen mit beschädigtem Eigentum können bis zu 300 Euro als einmalige Zahlung erwarten. Weiterhin wird die Stadtverwaltung die Betroffenen aktiv anschreiben und Antragsformulare senden.

Psychologische Unterstützung

Psychische Belastungen sind häufig Folgen von Straftaten, sie manifestieren sich in Form von Traumata, Angstzuständen oder Depressionen. Betroffene haben ein Recht auf psychologische Unterstützung und Traumatherapie, was anwalt.de hervorhebt. Der größte Opferhilfeverein in Deutschland, der Weiße Ring e.V., bietet hierbei umfassende psychosoziale Unterstützung, finanzielle Soforthilfe und Beratung an. Weitere Anlaufstellen sind Hilfetelefone und Traumaambulanzen, die bei Bedarf Unterstützung liefern.

Eine Beratungsstelle wird voraussichtlich ab dem 20. Januar 2025 geöffnet, und die Kontaktadresse für Anfragen zur Spendenvergabe lautet buerosonderstab@stadt.magdeburg.de. Zudem wird die Stadtverwaltung bekanntgeben, wie die Öffnungszeiten aussehen werden. Spenden sind weiterhin herzlich willkommen und können auf folgendes Konto überwiesen werden:

IBAN BIC
DE89 8105 3272 0641 0958 72 NOLADE21MDG

Die Spendenvergabe erfolgt ohne Notwendigkeit eines Verwendungszwecks, wobei bis zu 300 Euro ein Bareinzahlungsbeleg oder eine Buchungsbestätigung zur steuerlichen Absetzbarkeit ausreicht.