Nach dem tragischen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am 20. Dezember 2024 informiert die Stadt Magdeburg über umfassende Hilfsmaßnahmen für die mehr als 800 betroffenen Personen. Ein Sonderstab, bestehend aus acht Mitgliedern, hat mit dem Versand von Auszahlungsanträgen begonnen. Betroffene erhalten dabei ein Schreiben mit Antragsformularen zur Beantragung von Spenden. Um sicherzustellen, dass niemand in der Antragsphase allein gelassen wird, bietet die Stadt Unterstützung sowohl persönlich als auch telefonisch an. Eine Sozialarbeiterin steht den verletzten Betroffenen im Krankenhaus oder Zuhause zur Seite, um die Antragstellung zu erleichtern.
Am 23. Januar 2025 öffnete in der Innenstadt, an der Krügerbrücke 2, eine Beratungsstelle im Familieninformationsbüro. Hier stehen rund 70 freiwillige Mitarbeiter bereit, um die Betroffenen bei der Beantragung von Spendengeldern zu unterstützen. Die erste Auszahlungen sind sobald die ersten Anträge bearbeitet sind, zu erwarten. Oberbürgermeisterin Simone Borris lobte die bemerkenswerte Spendenbereitschaft von über 9.300 Personen und kündigte an, dass das gesammelte Spendenvolumen derzeit bei 1.316.840,90 Euro steht, wie magdeburg.de berichtet.
Struktur der Spendenvergabe
Die Stadtverwaltung wird die Betroffenen aktiv anschreiben und Antragsformulare zusenden. Zudem ergeben sich bei mehr als 60 Spendeneingängen, die über 1.000 Euro liegen, zusätzliche notwendige Genehmigungen durch den Stadtrat. Bislang haben private Personen und Organisationen, darunter die Jüdische Gemeinde Halle sowie der Stadtmarketing der Partnerstadt Braunschweig, Spenden überwiesen. Die pauschalisierten Einmalzahlungen für die Betroffenen sind wie folgt strukturiert:
Empfänger | Prozentsatz des Spendenaufkommens |
---|---|
Angehörige von Todesopfern | 20% |
Akut vital bedrohte Opfer | 25% |
Schwerverletzte Opfer | 25% |
Leicht verletzte Opfer | 15% |
Personen mit posttraumatischen Belastungsstörungen | 10% |
Personen mit Sachschäden | 5% (bis zu 300 Euro pro Person) |
Psychosoziale Unterstützung
Die Bedeutung von psychosozialer Unterstützung nach solchen traumatischen Ereignissen kann nicht genug betont werden. Laut t-online.de ist es wichtig, dass Betroffene, Zeugen oder Angehörige schnell Hilfe und Unterstützung in Anspruch nehmen. Das Bundesministerium der Justiz bietet dazu Informationen über psychosoziale und finanzielle Unterstützung und empfiehlt, sich bei Verletzungen umgehend in medizinische Behandlung zu begeben. Fachkräfte, die auf Gewalttaten spezialisiert sind, können sich um die Dokumentation der Verletzungen kümmern, was für mögliche rechtliche Schritte wichtig ist.
Die Stadt Magdeburg hat sich der Aufgabe angenommen, den Opfern und Angehörigen schnellstmöglich Hilfe zu leisten. Betroffene werden ermutigt, Kontakt mit der Stadtverwaltung aufzunehmen, um die notwendigen Schritte zur Unterstützung einzuleiten. Für Fragen steht die E-Mail-Adresse buerosonderstab@stadt.magdeburg.de zur Verfügung. Auch in diese schweren Zeiten zeigt sich die Stadtgemeinschaft solidarisch und einig in ihrem Streben nach Hilfe für alle Betroffenen.