Kriminelle in Sachsen-Anhalt haben ein wachsendes Interesse an Kryptowährungen als Beute gezeigt, mit einer auffälligen Zunahme von Delikten in diesem Bereich. Michael Klocke, Sprecher des Landeskriminalamts, betonte, dass Opfer oft hohe Geldbeträge verlieren und viele keine Anzeige bei der Polizei erstatten, sei es aus Scham oder Sorge um ihren Ruf als Unternehmen. Die genaue Größe des Problems ist schwer quantifizierbar, da Polizeistatistiken nicht explizit Betrug mit Kryptowährungen erfassen.
Im Jahr 2023 wurde ein Schaden von 3,7 Millionen Euro registriert, im Vergleich zu 2,5 Millionen Euro im Jahr 2021. Klocke warnte jedoch davor, dass diese Zahlen die Realität nicht vollständig widerspiegeln, da sie nur auf spezifische Hinweise bezüglich Kryptowährungen basieren und nicht die laufenden Ermittlungen oder nicht gemeldeten Fälle umfassen.
Die Palette der Straftaten reicht von Betrug im Waren- und Anlagebereich bis hin zu Erpressung, insbesondere auf sexueller Grundlage. Durch Computersabotage und Datenspionage entstehen Erpressungssituationen, bei denen den Opfern vorgegaukelt wird, dass Daten wiederhergestellt werden, was oft nicht der Fall ist. Die Polizei warnt vor Zahlungen in solchen Fällen und beobachtet aktuell verschiedene Anlagebetrugspläne.
Die LKA-Sprecher gehen davon aus, dass Kryptowährungsbetrug sachte zu größeren Schadenssummen führt. Sie erwarten jedoch, dass das Betrugsphänomen in Zukunft häufiger auftreten wird, da die Kriminalität verstärkt in den digitalen Raum verlagert wird. Um die neuen Ermittlungsanforderungen zu bewältigen, hat die Polizei in Hard- und Software investiert und bildet Spezialisten aus. Internationale Zusammenarbeit ist unerlässlich, da die Rückverfolgung und Sicherung von Kryptowährungen aufgrund ihrer schnellen internationalen Übertragung herausfordernd ist.