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Kritik an Berliner 29-Euro-Ticket: Bayerns Verkehrsminister spricht Klartext

Neuordnung des Länderfinanzausgleichs: Was steckt hinter der Kritik am 29-Euro-Ticket?

Der Berliner Senat steht aufgrund der Einführung des 29-Euro-Tickets Anfang Juli in der Hauptstadt weiterhin unter heftiger Kritik. Kritikpunkte werden insbesondere von Vertretern anderer Bundesländer wie dem bayerischen Verkehrsminister Christian Bernreiter geäußert. Bernreiter kritisiert, dass Berlin mit Hilfe von Geldern aus dem Länderfinanzausgleich einen Gesamtrabatt für alle Fahrgäste finanziert, was er als schwer nachvollziehbar und nicht nachhaltig ansieht. Diese Maßnahme könnte laut Bernreiter auch die Finanzierung des Deutschlandtickets, das bundesweit für 49 Euro im Monat gelten soll, gefährden.

Die Bundesregierung äußerte sich ebenfalls kritisch zu dieser Regionalinitiative. Der Parlamentarische Staatssekretär im Verkehrsministerium und Bahnbeauftragte, Michael Theurer, sieht in regionalen Konkurrenzprodukten wie dem Berliner 29-Euro-Ticket eine Gefahr für die Vereinfachung und Strukturierung des Tarifsystems im öffentlichen Nahverkehr. Zudem könnte die Einführung des Berliner Tickets die Ziele des Deutschlandtickets untergraben.

Aus der grünen Politik kommt ebenfalls Kritik. Stefan Gelbhaar, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, bemängelt, dass der Berliner Senat die wichtige Zusammenarbeit mit anderen Bundesländern und dem Bund ignoriert. Durch die Wiedereinführung der Tarifgrenze zu Brandenburg könne mehr Autoverkehr an den Stadträndern entstehen, was besonders für die dort lebenden Menschen eine zusätzliche Belastung darstellen würde.

Der Berliner Senat plant trotz der Kritik, das 29-Euro-Ticket am 1. Juli einzuführen. Das Angebot ist auf das Stadtgebiet beschränkt und wird nur im Rahmen eines Jahresabonnements verfügbar sein. Die Einführung des vergünstigten Tickets war lang diskutiert worden und stieß auf kontroverse Meinungen. Die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs und des Deutschlandtickets stehen weiterhin im Fokus von Diskussionen der Verkehrsminister der Länder, die sich zu zweitägigen Beratungen in Münster versammelt haben.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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