Der hessische Technologiekonzern Heraeus hat kürzlich in Sachsen-Anhalt eine neue Anlage in Betrieb genommen, die sich auf das Recycling wertvoller Rohstoffe aus Altmagneten spezialisiert. Diese Altmagneten stammen beispielsweise aus Elektroantrieben und Windkraftturbinen. Mit einer Verarbeitungskapazität von derzeit 600 Tonnen pro Jahr, welche mittelfristig auf 1200 Tonnen gesteigert werden kann, ist das neue Werk in Bitterfeld das größte seiner Art in Europa.
Dank der verwendeten Technologie ermöglicht die Anlage eine ressourcenschonende Aufbereitung von Altmagneten und reduziert den CO2-Verbrauch um beachtliche 80 Prozent im Vergleich zur Primärproduktion. Trotz der umweltschonenden Verarbeitung erzielt die Anlage dieselbe Qualität der Magnete. Alexander Buckow, der technische Leiter der Heraeus-Tochter Remloy, betonte, dass durch das Recycling von Altmagneten in Zukunft mehr als 30 Prozent des europäischen Bedarfs an neuen Magneten gedeckt werden könnten.
Die Bedeutung der Magnete für leistungsfähige und energiesparende Motoren ist unbestritten. Angesichts der zunehmenden Elektrifizierung wird sich die Nachfrage nach diesen Magneten bis 2040 voraussichtlich mehr als verdreifachen. Aus diesem Grund ist das Recycling und die Wiederverwertung von Altmagneten von entscheidender Bedeutung für die zukünftige Verfügbarkeit dieser wichtigen Rohstoffe.
Die Europäische Union hat im vergangenen November Pläne angekündigt, um die zuverlässige und nachhaltige Versorgung mit kritischen Rohstoffen sicherzustellen. Durch ein neues Regelwerk soll insbesondere die Veredelung, Verarbeitung und Wiederverwertung von kritischen Rohstoffen in Europa gefördert werden, um die Abhängigkeit von Ländern wie China zu verringern. Bis zuletzt wurden laut EU seltene Erden zu 100 Prozent in China raffiniert. Mit dieser neuen Recyclinganlage leistet Heraeus einen wichtigen Beitrag zur Sicherung und Diversifizierung der Rohstoffversorgung in Europa.