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Die Geschichte des Priesterseminars in Erfurt: Einblick in die religiöse Ausbildung in Ostdeutschland

Wer Priester in ostdeutschen Diözesen werden möchte, muss in der Regel nach Erfurt ziehen. Das Priesterseminar der (Erz-)Bistümer Berlin, Dresden-Meißen, Erfurt, Görlitz und Magdeburg hat dort seinen Sitz. Seit 1952 existiert das Regionalseminar, das in Erfurt angesiedelt wurde. Nach der Gründung der DDR war es den Bischöfen ein Anliegen, eine theologische Hochschule und Ausbildungsstätte für Priester in Ostdeutschland zu etablieren. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurden angehende Priester aus der Region in Seminaren in anderen Teilen des Deutschen Reiches ausgebildet, da es kein bedeutendes Priesterseminar in Mitteldeutschland gab.
Die Entscheidung gegen eine theologische Fakultät fiel, um politische Einflussnahme durch das SED-Regime zu vermeiden. So entstand im Dezember 1951 das Regionalseminar für das Gebiet der DDR. Nachdem der Standort zunächst in Ost-Berlin geplant war, wurde aus politischen Gründen Erfurt als neuer Sitz gewählt. Seit der Eröffnung im Jahr 1952 ist das Seminar in Erfurt die einzige Ausbildungsstätte für studierende Priesteramtskandidaten in Ostdeutschland.
Das Priesterseminar in Erfurt beherbergt derzeit neun Seminaristen, die zusammen mit anderen Studierenden in Wohngemeinschaften im Pius-Haus leben. Die Einrichtung des Seminars hat im Laufe der Jahre viele Veränderungen erlebt, angefangen bei der Gründung als Ziel für angehende Priester in Ostdeutschland bis hin zur aktuellen Integration in die neu gegründete Universität Erfurt. Heute studieren etwa 120 bis 130 junge Frauen und Männer Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät in der Stadt.
Die Beschäftigung mit einer säkular geprägten Gesellschaft sowie die Kontakte zur Kirche in osteuropäischen Nachbarländern prägen die Arbeit an der Fakultät in Erfurt. Reformbemühungen des Synodalen Wegs werden aktiv diskutiert und in den Lehrplan integriert. Trotz Plänen der Deutschen Bischofskonferenz zur Zentralisierung der Priesterausbildung scheint Erfurt als Seminarstandort weiterhin Bestand zu haben. Bewerbungen kommen nicht nur aus ländlichen, sondern auch aus städtischen Gebieten, was auf das lebendige kirchliche Leben in urbanen Zentren zurückzuführen ist. Seit über siebzig Jahren kommen junge Menschen aus Ostdeutschland nach Erfurt, um sich dort auf ihren Beruf als Priester vorzubereiten.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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