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Das Ringheiligtum Pömmelte: Neueste archäologische Entdeckungen enthüllt

Neue Einsichten in das prähistorische Leben am Ringheiligtum Pömmelte

Das Ringheiligtum Pömmelte, auch als das deutsche Stonehenge bekannt, bietet faszinierende Einblicke in das Leben der Menschen vor 4400 Jahren. Die Archäologen haben bei Grabungen in der Kreisgrabenanlage einen Schatz an Informationen über die Glockenbecher- und Aunjetitzer Kultur entdeckt.

Die prähistorische Siedlung um das Heiligtum offenbart die Wohnverhältnisse und Ernährungsgewohnheiten der Menschen aus der Glockenbecherzeit. Die zigarrenförmigen Häuser, von denen bislang nur wenige Fundorte bekannt sind, sind ein markantes Merkmal der damaligen Architektur. Darüber hinaus sind 106 Aunjetitzer Langhäuser rund um das Ringheiligtum die größte Siedlung dieser Art in Mitteleuropa.

In diesem Jahr wurden zudem Wirtschaftsbereiche entdeckt, die zur Schnurkeramikkultur gehören. 78 Getreidesilos mit Weizen, Gerste und Dinkel belegen, dass eine Grubenbatterie in der Lage war, 780 Erwachsene ein Jahr lang zu ernähren. Die Analyse von Tierknochen deutet darauf hin, dass Rinder eine zentrale Rolle in der Ernährung der damaligen Bevölkerung spielten.

Ein interessanter Fund waren Fettrückstände an Trinkgefäßen aus den Glockenbecher-Gräbern. Es stellte sich heraus, dass ausschließlich Milchprodukte konsumiert wurden, was die Bedeutung von Milch in der Ernährung und Bestattungsriten dieser Zeit hervorhebt. Für die Aunjetitzer Kultur hingegen waren die Fettrückstände variabler und deuteten auf den Konsum von verschiedenen Getränken und Speisen hin.

Die Erkenntnisse, die durch die Ausgrabungen am Ringheiligtum gewonnen werden, illustrieren eindrucksvoll, wie Menschen vor 4400 Jahren lebten. Die Archäologen setzen modernste Analysetechniken ein, um ein umfassendes Bild des prähistorischen Lebens zu zeichnen. Die Ergebnisse dieser Forschungen sollen ab Sommer 2025 in einer Dauerausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte präsentiert werden.

Die Funde am Ringheiligtum Pömmelte sind nicht nur von historischem Interesse, sondern tragen auch dazu bei, unser Verständnis von prähistorischen Kulturen und ihrer Lebensweise zu vertiefen. Die Archäologen arbeiten daran, die Vergangenheit zum Leben zu erwecken und die Geschichten der Menschen, die vor Jahrtausenden diese heiligen Stätten bewohnten, wiederzubeleben.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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