Am Sonntag, dem 5. Mai 2024, öffnet die Gedenkstätte Moritzplatz in Magdeburg ihre Türen von 10:00 bis 16:00 Uhr für interessierte Besucher. Highlight des Tages ist eine Veranstaltung mit Dietrich Kessler um 14:00 Uhr. Kessler, der frühere Bandleader der Rockband „Klosterbrüder“, wurde 1983 nach einem Ausreiseantrag von der Staatssicherheit am Moritzplatz inhaftiert. Er präsentiert Auszüge aus seinem kürzlich veröffentlichten Buch „Stasiknast“, in dem er seine Zeit in Haft sowie seine Erfahrungen als Musiker in der DDR reflektiert.
Die Gedenkstätte bietet während der Sonntagsöffnung die Möglichkeit, den Zellentrakt im Zustand von 1989, die Dauerausstellung und den Außenbereich mit den Freigangzellen zu besichtigen. Eine öffentliche Führung beginnt um 10:30 Uhr und führt die Besucher durch die geschichtsträchtigen Räumlichkeiten. Der Gebäudekomplex am Moritzplatz wurde im Jahr 1876 als Amtsgericht Neustadt errichtet und diente während der nationalsozialistischen Herrschaft als Strafgefängnis. Von 1958 bis 1989 wurde das Gebäude vom DDR-Ministerium für Staatssicherheit genutzt, um über 4.000 Bürger aus politischen Gründen in Untersuchungshaft zu halten.
Die Veranstaltung ist eine Zusammenarbeit zwischen der Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg und dem Dokumentationszentrum des Bürgerkomitees Magdeburg e.V. Interessierte haben an diesem Tag freien Eintritt, um sich über die Geschichte des Ortes zu informieren und an der Lesung von Dietrich Kessler teilzunehmen. Es bietet sich eine einzigartige Gelegenheit, historische Hintergründe zu erforschen und persönliche Einblicke in die Erlebnisse eines Zeitzeugen zu erhalten. Besucher können somit einen informativen und bereichernden Tag in der Gedenkstätte Moritzplatz verbringen.
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