Die verheerenden Waldbrände in Los Angeles haben mindestens fünf Menschenleben gefordert und Tausende von Häusern in Mitleidenschaft gezogen. Über 130.000 Bewohner aus verschiedenen Stadtteilen wurden zur Evakuierung aufgefordert. Diese dramatischen Entwicklungen begannen am Dienstag und wurden durch außergewöhnlich starke Winde begünstigt. Der erste Brand brach um 10:30 Uhr (18:30 GMT) im Stadtteil Pacific Palisades aus. Die genaue Ursache der Brände wird derzeit noch untersucht, jedoch sind die trockenen Bedingungen und die berüchtigten Santa Ana-Winde, die in der Region vorherrschen, als potenzielle Auslöser im Fokus.

Im Gegensatz zu den üblichen Waldbränden, die in Kalifornien normalerweise von Juni bis Oktober auftreten, sind die aktuellen Brände ein alarmierendes Phänomen im Januar. Der Dürregrad in Kalifornien ist signifikant angestiegen und hat sich von weniger als 4 % im vergangenen Jahr auf fast 60 % erhöht. Meteorologen berichten, dass die Santa Ana-Winde die Luftfeuchtigkeit herabsetzen und die Vegetation austrocknen, wodurch das Risiko für Brände exponentiell steigt.

Die Ausbreitung der Brände

Am Dienstag und Mittwoch breiteten sich mehrere Brände aus, darunter die Eaton-, Hurst-, Lidia-, Sunset-, Woodley-, Olivas- und Tyler-Brände. Die aktuelle Situation ist besorgniserregend, da viele dieser Brände kaum eingedämmt sind. Vorläufige Angaben zu den betroffenen Flächen sind:

Brandname Fläche (Hektar)
Palisades 6.970
Eaton 4.290
Hurst 346
Lidia 140
Sunset 17
Woodley 12
Olivas 4,5
Tyler 4,5

Die meisten Brände sind noch nicht unter Kontrolle. Insbesondere die Brände in Palisades, Eaton und Sunset sind zu 0 % eingedämmt, während Hurst lediglich zu 10 % kontrolliert werden konnte. Der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, hat angekündigt, dass 7.500 Feuerwehrleute im Einsatz sind, darunter Unterstützung aus sechs anderen Bundesstaaten.

Wetterbedingungen und Klimafaktoren

Die aktuelle Wetterlage trägt entscheidend zur Intensität der Brände bei. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 mph (160 km/h) und Temperaturen, die rund 20 Grad Celsius erreichen, sind ideale Bedingungen für die Entstehung und Ausbreitung von Bränden gegeben. Wissenschaftler weisen darauf hin, dass der Klimawandel diese extremen Wetterbedingungen verstärkt und die Waldbrandsaison von Sommer auf Winter ausgeweitet hat. Die Landschaft in Los Angeles ist in der aktuellen Dürre besonders anfällig, da brennbares Material wie Stromkabel und Holzbauweisen die Brandgefahr erhöhen.

Präsident Joe Biden hat eine bevorstehende Reise nach Italien abgesagt, um sich auf die Bewältigung der Situation in Kalifornien zu konzentrieren. Bereits wurden 5 Löschflugzeuge und 10 Feuerwehrhubschrauber zur Bekämpfung der Brände eingesetzt. Trotz der Bemühungen der Rettungskräfte sind die starken Winde weiterhin ein Hindernis für die Luftrettungsmaßnahmen.

Die Situation bleibt angespannt, und Meteorologen warnen, dass die Santa Ana-Winde in den kommenden Tagen erneut zunehmen könnten, was die Brandgefahr weiter erhöhen würde. Die Herausforderungen der klimabedingten Wetterextreme könnten die Waldbrandgefahr in Kalifornien zu einem ganzjährigen Problem machen, wie Experten befürchten. Dies könnte nicht nur Los Angeles, sondern auch andere Teile Kaliforniens betreffen, wo ähnliche Bedingungen herrschen.