Massive Großbrände im Großraum Los Angeles sorgen für verheerende Zerstörungen. Am Mittwochabend breiteten sich die Flammen auf die Hollywood Hills aus, während Behörden von fünf Todesfällen und zahlreichen Verletzten berichten. Rund 130.000 Menschen sind inzwischen auf der Flucht, und mehr als 1.000 Gebäude wurden bereits zerstört. Der Zustand bleibt kritisch, da die Brände bisher nicht unter Kontrolle gebracht werden konnten. Die betroffenen Gebiete sind stark in Mitleidenschaft gezogen, insbesondere in der Nähe von Pasadena, wo die aktuellen Todesfälle registriert wurden.

US-Präsident Joe Biden hat in Reaktion auf die Katastrophe den Katastrophenfall erklärt und eine Reise nach Italien abgesagt, um sich auf die Leitung der Bundesmaßnahmen gegen die Brände zu konzentrieren. Auch Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom befürchtet einen Anstieg der Opferzahlen und hat bereits um Unterstützung gebeten. Biden versprach zudem, zusätzliche 2.000 Einsatzkräfte der Nationalgarde in die Region zu entsenden, um die Feuerwehrleute zu unterstützen.

Evakuierungsanordnungen und Auswirkungen

Die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, appellierte an die Bevölkerung, die Evakuierungsanordnungen unbedingt zu befolgen. Schulen in Los Angeles bleiben am Donnerstag geschlossen, und die Luftqualität wurde in einigen Bezirken als „sehr ungesund“ eingestuft. Die Kritiker der Critics Choice Awards Gala in Santa Monica wurden aufgrund der verheerenden Umstände verschoben, ebenso die Bekanntgabe der Oscar-Anwärter um zwei Tage.

In einem wohlhabenden Stadtteil wie Pacific Palisades, der von vielen Prominenten bewohnt wird, sind zahlreiche Evakuierungen nötig gewesen. Stars wie Jamie Lee Curtis, Mark Hamill und auch Billy Crystal und seine Frau haben bereits ihr Zuhause verloren. Auch Adam Brody, Leighton Meester und Anna Faris berichten von ähnlichen Schicksalen.

Politische Dimensionen

Die Brände in Los Angeles County haben nicht nur menschliche Tragödien ausgelöst, sondern auch eine politische Debatte entfacht. Während Biden in Santa Monica eine Feuerwehr-Station besuchte und volle Unterstützung für Kalifornien versprach, nutzte der Präsident der Republikaner, Donald Trump, die Situation, um Governor Newsom zu kritisieren. Trump warf Newsom vor, eine Wasserrestaurierungsdeklaration nicht unterschrieben zu haben, was die Löscharbeiten behindert hätte.

Die Kritik Trump und die Antworten von Newsom zeigen die Spannungen zwischen dem ehemaligen Präsidenten und dem aktuellen kalifornischen Gouverneur. Senior Senator Ben Allen äußerte zudem Bedenken über die Unterstützung unter Trump, während er Bidens schnelle Reaktion lobte. Experten verwehren die Behauptungen von Trump bezüglich der Wasserknappheit und beleuchten stattdessen die Probleme mit der Feuerwehrinfrastruktur.

Die Waldbrände werfen nicht nur Fragen zur Brandbekämpfung auf, sondern erinnern auch an die größten Waldbrände in Kalifornien, die in den letzten Jahrzehnten immer gravierender wurden. Daten über diese Brände zeigen einen alarmierenden Trend. Eine umfassende Übersicht der größten Waldbrände von 1932 bis 2023 ist online auf Statista verfügbar hier.

Die gegenwärtige Katastrophe wird als eine der schlimmsten in der Geschichte Kaliforniens eingeordnet, da Brandherde wie das Eaton Fire und das Palisades Fire Tausende von Hektar erfasst haben und die Verwüstung in stark besiedelten und prominenten Gebieten anrichten.Die Süddeutsche berichtet von der schockierenden Dimension dieser Katastrophe, die der Zerstörung eines Kriegsgebietes gleicht.

Im Angesicht dieser Krise bleibt abzuwarten, wie die Bundes- sowie die Landesregierung ihre Strategien und Unterstützung anpassen werden, um die Auswirkungen der Brände zu begrenzen und die Region wieder aufzubauen.