Am 29. Dezember 2024 sprach Tatjana Meißner in einem Interview über zentrale Themen des Lebens und die Herausforderungen des Humors in der heutigen Gesellschaft. In diesem Interview äußerte sie sich zur Anziehungskraft des Themas Sexualität, das häufig als tabubehaftet wahrgenommen wird. Diese Thematik führt nicht nur zu Lachern, sondern lässt sich auch mit gesellschaftlichen Ereignissen verknüpfen und wird in humorvollen Geschichten dargestellt, die über reine Scherze hinausgehen.

Meißner beschrieb auch die besondere Atmosphäre während der Silvesterabende, die eine große Zuschauerzahl anzieht und Ziel ist, die Silvestershow nicht als bloße Anekdote in Erinnerung zu behalten. Für den Februar ist die Premiere ihrer neuen Show „Generation Sex“ geplant, die sich mit Herkunft, Zukunft, Sex und dem Altwerden beschäftigen wird. Diese Show zielt darauf ab, kritisch mit gesellschaftlichen Absurditäten umzugehen.

Gesellschaftliche Herausforderungen

In dem Interview thematisierte Meißner die zunehmend schwieriger werdenden Herausforderungen, die mit der Angst vor Vergesslichkeit im Alter einhergehen. Sie äußerte Bedenken, dass die Gesellschaft möglicherweise Ironie nicht mehr nachvollziehen kann, was das Finden humorvoll überhöhter politischer Äußerungen erschwert. Ihr Humor, so betont sie, ist eine wichtige Methode, um ernsthafte Themen zu verarbeiten und damit Herausforderungen des Lebens leichter zu nehmen. Ihr Ziel sei es, das Publikum glücklich zu machen und nicht von Herausforderungen zu verdrängen.

Aus dem Leben und den Beobachtungen ihrer Mitmenschen schöpft Meißner die Inspiration für ihre Auftritte, wobei ihr Ehemann Carsten als unterstützender Katalysator fungiert. Sie plant zukünftige Themen abhängig von ihrer körperlichen Verfassung, ihren Zuschauern und den politischen Gegebenheiten. Anlässlich ihres 65. Geburtstags und ihrem 55. Bühnenjubiläum wird sie eine Musik-Show mit dem Titel „Schmutzige Lieder“ planen, die einen Rückblick auf 25 Jahre Comedy-Shows und alte Songs bieten soll.

In einem weiteren Kontext beschäftigt sich das Buch „Frauen sind komisch“, herausgegeben von Iris Schürmann-Mock und veröffentlicht im AvivA-Verlag, mit Künstlerinnen im Kabarett, die Humor als Ausdrucksform nutzen. Der Artikel hebt hervor, dass Humor nicht ausschließlich ein Männersache ist und thematisiert die patriarchalischen Strukturen im Kabarett. Erfolgreiche Kabarettistinnen wie Maren Kroymann werden erwähnt, ebenso wie weniger bekannte Künstlerinnen wie Marya Delvard. Der Fokus der Publikation liegt auch auf der Darstellung von Rassismus, Antisemitismus und Frauenfeindlichkeit im deutschen Kabarett, wodurch die Vielfalt der Stimmen im weiblichen Kabarett hervorgehoben wird.