Die Ausbildungsvergütung für Bäckerei-Azubis im Kreis Jerichower Land erfährt eine signifikante Erhöhung, was zu einer spürbaren Verbesserung der finanziellen Situation der Auszubildenden führt. Der Geschäftsführer der NGG Magdeburg, Holger Willem, gab bekannt, dass Auszubildende zu Beginn ihrer Ausbildung mindestens 860 Euro pro Monat erhalten, was einem Anstieg von 180 Euro im Vergleich zu früher entspricht. Im zweiten Ausbildungsjahr steigt die Vergütung um 190 Euro, und im dritten Jahr beträgt sie 1.085 Euro – ein Plus von 200 Euro. Insgesamt bedeutet dies, dass die Bäckerei-Azubis jetzt etwa ein Viertel mehr Einkommen zur Verfügung haben.
Zusätzlich zur erhöhten Ausbildungsvergütung erhalten die Azubis bis zum Jahresende eine Inflationsausgleichsprämie von 50 Euro pro Monat. Die NGG Magdeburg ruft alle Bäckerei-Azubis im Kreis Jerichower Land zu einem „Azubi-Konto-Check“ auf, um sicherzustellen, dass jeder die zusätzlichen finanziellen Leistungen erhält. Darüber hinaus erhalten die Auszubildenden eine monatliche Ticket-Geldleistung von 29 Euro für den öffentlichen Nahverkehr. Dies stellt eine erhebliche finanzielle Verbesserung für die Bäckerei-Nachwuchskräfte dar und zeigt den Einsatz der NGG für gerechte Ausbildungsbedingungen durch Tarifverhandlungen.
Die NGG setzte sich erfolgreich für die Allgemeinverbindlichkeit der „Azubi-Tarife“ ein, was bedeutet, dass alle Betriebe den Tariflohn zahlen müssen. Dieser Schritt wird als dringend notwendig erachtet, da die Anzahl der Auszubildenden in Bäckereien in Sachsen-Anhalt in den letzten Jahren dramatisch zurückgegangen ist. Holger Willem bezeichnet die Situation als „Akut-Problem Azubi Schwund“ und betont die Bedeutung angemessener Entlohnung, um qualifizierten Nachwuchs in der Branche zu halten.
Die Attraktivität des Bäckerhandwerks und die Qualität der Produkte hängen wesentlich von gut ausgebildeten Fachkräften ab. Daher ist es entscheidend, dass jeder Betrieb im Kreis Jerichower Land den Tariflohn zahlt, um Bäcker und Fachverkäufer langfristig zu binden. Der Tariflohn spielt nicht zuletzt auch eine Rolle bei der Qualität der Produkte, die letztendlich über die Ladentheke gehen. In Anbetracht des Fachkräftemangels versuchen viele Betriebe, fehlende Fachkräfte durch Quereinsteiger zu ersetzen, doch die gründliche Ausbildung bleibt unersetzlich.
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