Sachsen-AnhaltUmwelt

Hochwasserschutz an der Selke: Konflikt um wirksame Maßnahmen

Kontroverse Ansichten und ungelöste Probleme: Streit um Hochwasserschutz an der Selke

Vor 30 Jahren ereignete sich ein verheerendes Hochwasser an der Selke im Harz, das die Altstadt von Quedlinburg knapp verschonte, als die Bode über die Ufer trat. Trotz der enormen Schäden durch das Hochwasser fehlt es bis heute an einem effektiven Hochwasserschutz entlang der Selke. Die Wassermassen brachten massive Überflutungen mit sich, wodurch Häuser beschädigt wurden und die Infrastruktur stark in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Horst Schöne aus Alexisbad erinnert sich an die dramatischen Szenen vom 13. April 1994, als das Wasser der Selke über die Ufer trat und das ganze Gebiet verwüstete. Auch in Meisdorf stand das Wasser hoch, und Bürgermeisterin Bärbel Bürger koordinierte einen Großeinsatz, um die Auswirkungen des Hochwassers zu bewältigen. Das damalige Ereignis war für alle Betroffenen ein Schock und die Erinnerungen daran sind bis heute präsent.

Trotz der Forderungen der Selke-Anrainer nach einem verbesserten Hochwasserschutz und den Planungen des Landes-Talsperrenbetriebs für Dämme und Rückhaltebecken wurden bisher keine konkreten Maßnahmen umgesetzt. Zwei Bürgerinitiativen stehen sich in Bezug auf den Hochwasserschutz entlang der Selke unversöhnlich gegenüber, wodurch die Umsetzung von Schutzmaßnahmen verzögert wird.

Ein Lösungsansatz soll bis zum Jahresende erarbeitet werden, um den Spagat zwischen Hochwasserschutz und Naturschutz im Selketal zu bewältigen. Der Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens bei Straßberg ist bereits beschlossen, während über weitere Maßnahmen, wie zum Beispiel den Bau eines Staudamms, noch beraten wird. Die anhaltende Diskussion und unterschiedlichen Interessen haben dazu geführt, dass trotz vergangener Vorschläge noch keine wirksamen Schutzmaßnahmen entlang der Selke implementiert wurden.

Lebt in Albersdorf und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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