Handeln Sie verantwortungsbewusst: Wie Sie sich während der Brut- und Setzzeit richtig verhalten
Während der Brut- und Setzzeit im Frühjahr und Sommer können wir vermehrt auf verwaiste oder verletzte Jungtiere stoßen. Doch wie agieren wir in solchen Situationen? Sabine Thiel, von der Handicap-Farm, teilt wichtige Informationen und Ratschläge, um den Tieren bestmöglich zu helfen.
Die Vielfalt des tierischen Nachwuchses
Die Natur erwacht zum Leben, und mit ihr kommen Turmfalken, Eichhörnchen, Raben, Siebenschläfer, Spatzen und viele weitere Tierarten zur Welt. Leider verläuft nicht jede Begegnung mit dem Nachwuchs reibungslos. Es ist wichtig, sensibel und überlegt zu handeln, wenn man auf hilfsbedürftige Jungtiere trifft.
Tipps für das richtige Verhalten
Es ist entscheidend, die Bedürfnisse der Tiere zu verstehen. Sabine Thiel warnt davor, Tiere vorschnell zu entfernen und wegzubringen. Jede Situation erfordert individuelle Überlegungen. Bei Funden von Jungvögeln ist es ratsam, zu beobachten, ob das Muttertier noch in der Nähe ist, bevor man eingreift. Auch ist es wichtig, zu wissen, wann und wie ein Jungtier wieder in sein Nest gesetzt werden kann.
Für den Transport von hilfsbedürftigen Jungtieren, insbesondere nackten Küken, ist eine sorgfältige Vorbereitung erforderlich. Sabine Thiel betont, dass man niemals Futter oder Wasser anbieten sollte, da dies schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben kann. Bei der Unterbringung im Auto sollte darauf geachtet werden, dass die Tiere vor Überhitzung und Zugluft geschützt sind.
Achtung bei anderen Tierarten
Bei Rehen und Wildhasen ist es besonders wichtig, nicht aufzufassen, sondern das Muttertier in Ruhe zu lassen. Auch bei Füchsen, die das Staupe-Virus tragen können, ist Vorsicht geboten. Die Tierrettungsexpertin empfiehlt, im Zweifelsfall einen Förster oder eine Wildtierstation zu kontaktieren.
Insgesamt ist es wichtig, sich während der Brut- und Setzzeit verantwortungsbewusst zu verhalten. Die Einhaltung von einfachen Regeln, wie der Leinenpflicht für Hunde und der Schonung der Natur, ist entscheidend, um den tierischen Nachwuchs zu schützen.
Auf die Experten zählen
Wenn Sie auf verwaiste oder verletzte Tiere treffen und Hilfe benötigen, stehen Ihnen verschiedene Anlaufstellen zur Verfügung. Die Handicap-Farm von Sabine und Andi Thiel ist eine verlässliche Anlaufstelle für Vogelfunde. Weitere Kontakte für spezifische Tierarten sind ebenfalls verfügbar, um den Tieren bestmögliche Unterstützung zukommen zu lassen.
- Bei Vögeln und in Ausnahmefällen bei Wildtieren wie Eichhörnchen: Handicap-Farm Scharzfeld, Tel. +49 (0)151/59120603
- Bei Fledermausfunden: Gerlinde und Wolfgang Rackow (Regionalbetreuer mit Ausnahmegenehmigung), Tel. 05522 /7 3841
- Osteroder Vogelstation: 0171 8907805
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